Passauer Bischof predigt bei Vollversammlung über "Glaubenshelden"

Bischof Oster: Petrus war ziemlich oft ein Versager

Veröffentlicht am 22.02.2018 um 09:55 Uhr – Lesedauer: 
Bibel

Ingolstadt ‐ Jugendbischof Stefan Oster sprach in einer Messe mit Schülern in Ingolstadt über Schwächen von Christen. Auch Pfarrer, Bischöfe und selbst der Apostel Petrus fühlten sich manchmal wie Versager.

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Christen müssen nach den Worten von Bischof Stefan Oster nicht immer "große Glaubenshelden" sein. Selbst Petrus sei aus Jesu Sicht "ziemlich oft ein Versager" gewesen, sagte Oster am Donnerstag in einem Gottesdienst anlässlich der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Ingolstadt. Doch obwohl Petrus Jesus dreimal verleugnet habe, sei ihm von diesem der Auftrag zur Führung der Gläubigen erteilt worden.

Auch Bischöfe und Priester fühlten sich "immer einmal wieder als Versager", so der Passauer Bischof. Aber Gott wolle den Menschen helfen, das Gute hervorzuheben, das er in ihnen angelegt habe. "Gott hat in dich etwas hineingelegt, was nur du werden und sein kannst, vielleicht weißt du das noch gar, du bist einzigartig in dieser Welt".

Oster gab zudem Jugendlichen Tipps für die Fastenzeit. Wenn sie sich jeden Tag nach dem Aufstehen ein paar Minuten Zeit zu Stille und Gebet nähmen, könnten sie die Erfahrung machen, "mit Jesus befreundet zu sein", erklärte der Jugendbischof. "Gott sieht schon, was in dir steckt, lass dich einfach mal anschauen". Zudem empfahl er den anwesenden Schülern täglich "etwas zu tun, wo du merkst, Jesus schaut auf dich". Das könne etwa ein nettes Wort zu Außenseitern in der Klasse sein oder der Abwasch, den sie der Mutter abnähmen. Die Messe im Liebfrauenmünster war von Schülern mitgestaltet worden.

Anlass zu Osters Äußerungen über Petrus war das Fest der Kathedra Petri, das am 22. Februar begangen wird. Es erinnert in besonderer Weise an die Berufung des Apostels Petrus zum Lehramt in der Kirche. (tja)