Atheisten gegen Zuschuss für Ökumenischen Kirchentag
Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) kritisiert einen geplanten Zuschuss für den Ökumenischen Kirchentag 2021 aus dem Haushalt der Stadt Frankfurt. "Einen Kirchentag aus öffentlichen Mitteln zu subventionieren verstößt gegen die weltanschauliche Neutralität des Staates, die auch für Kommunen zu gelten hat", sagte der IBKA-Landessprecher Hessen, Martin Wagner, am Montag in Frankfurt.
Die Stadt unterstützt nach bisherigen Planungen den dritten Ökumenischen Kirchentag mit einem Barzuschuss von 3,9 Millionen Euro und gewährt unentgeltlich Sach- und Dienstleistungen mit einem Wert von bis zu einer Million Euro. Der genaue Finanzplan für das Christentreffen ist nach Angaben der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) noch in der Vorbereitung. Die EKHN habe 2016 bereits rund 8 Millionen Euro für das Großereignis, zu dem bis zu 200.000 Besucher erwartet werden, zurückgestellt.
Es sei nicht einzusehen, den Kirchen "eine solche Veranstaltung zu einem nicht unbeträchtlichen Teil zu finanzieren", sagte Wagner. Der IBKA kündigte Protestaktionen gegen den Zuschuss an. Städtische Zuschüsse zu kirchlichen Großveranstaltungen waren zuletzt umstritten, so auch beim Katholikentag vom 9. bis 13. Mai 2018 in Münster.
Nach Berlin (2003) und München (2010) findet der dritte Ökumenische Kirchentag vom 12. bis zum 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Veranstalter sind das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT). (KNA)