Geheimdienst: Technik seit 2011 nicht mehr genutzt

BND zieht sich aus Liebfrauendom zurück

Veröffentlicht am 26.03.2018 um 17:53 Uhr – Lesedauer: 
Erzbistum München und Freising

Berlin/München ‐ Nun ging es sehr schnell: Der Bundesnachrichtendienst hat seine Funkanlage aus der Münchener Liebfrauenkirche abgebaut. Sie sei bereits seit einigen Jahren nicht mehr genutzt worden, betonte ein Sprecher.

  • Teilen:

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat seine umstrittene Funkanlage im Nordturm des Münchner Liebfrauendoms abgebaut. Das bestätigte der Sprecher der Bundesbehörde, Martin Heinemann, am Montag in Berlin auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Es gebe damit keine technischen Vorrichtungen des BND mehr in der Kathedrale. Der "Spiegel" hatte erstmals über die Anlage vor einer Woche berichtet und damit in Kirchenkreisen und der Öffentlichkeit Empörung ausgelöst.

Das Erzbistum München und Freising hatte in der vergangenen Woche erklärt, es könne "die Verärgerung von Teilen der Bevölkerung und Katholiken" wegen der Funkanlage des Geheimdienstes im Liebfrauendom verstehen. Domdekan Lorenz Wolf sagte, "Abhörtechnik würden wir im Domturm nicht dulden".

Laut BND-Sprecher handelte es sich bei der Anlage um einen Funksignalverstärker, der "seit Ende der 1980er" im Kirchturm angebracht war und zur internen Kommunikation des Geheimdienstes diente. Schon seit 2011 sei der "Repeater" aber nicht mehr genutzt worden. (rom/KNA)