Das Bistum Münster feiert 2014 das 750-jährige Jubiläum des St.-Paulus-Doms

"Willkommen im Paradies"

Veröffentlicht am 27.09.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Münster

Münster ‐ "Willkommen im Paradies" - unter diesem Motto feiert das Bistum Münster 2014 das 750-jährige Jubiläum des St.-Paulus-Doms. Drei Tage lang lädt die Diözese Gläubige aus dem Bistum ein, sich als Pilger auf den Weg nach Münster zu machen.

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Dass das Leitwort dabei durchaus eine Herausforderung ist, betonte am Donnerstag auch Dompropst Kurt Schulte. Bei einem Pressegespräch, bei dem er ein Jahr vor Beginn der Feiern erste Eckpfeiler des Jubiläums-Programms vorstellte, sagte er, das Motto "Willkommen im Paradies" solle keine makabre Antwort auf Kritik an der Kirche sein. Vielmehr wolle das Leitwort, das an den als Paradies bezeichneten Eingangsbereich der Kathedrale anknüpft, "diese Kritik aufgreifen und dazu anregen, sie in konkrete Handlungsoptionen umzusetzen".

Das Jubiläum des Doms solle auch dazu genutzt werden, Probleme aufzuzeigen. "Dabei werden wir zunächst auch vor der eigenen Haustür kehren und uns nicht scheuen, auch Missstände und kritische Themen in der Kirche anzusprechen", sagte Schulte und ergänzte: "Wir sind uns sehr bewusst, dass die Kirche natürlich nicht das Paradies ist." Die Feier des Jubiläums finde in dem Bewusstsein statt, "dass wir uns als Kirche auch im Bistum Münster in Veränderungsprozessen befinden und dass viele Gläubige auch kritische Anfragen an ihre Kirche haben und teilweise auch schmerzhafte Erfahrungen mit ihrer Kirche machen." Auch hierüber wolle man beim Domweihjubiläum miteinander sprechen.

"Wir wollen Zeugnis einer einladenden Kirche geben"

Zugleich machte Schulte deutlich, was das Jubiläum natürlich auch sein soll: Ein Anlass zur Freude über die Gemeinschaft und Vielfalt des Glaubens. Dies soll auch durch das Logo zum Ausdruck kommen. Es zeigt den Dom im Zentrum, der umgeben ist von einer farbenfrohen Illustration, die an Blumen erinnert. Das Motiv solle zeigen, dass ein fröhliches, buntes und einladendes Fest gefeiert werde, sagte Stephanie Agethen von der Agentur "Perdita Duttke Kommunikation".

10.000 Quadratmeter Gewölbe- und Wandflächen wurden gereinigt, gekalkt und lasiert, eine neue Beleuchtung installiert und der Glockenstuhl aus Beton durch einen aus Eichenholz ersetzt.
Bild: ©KNA

10.000 Quadratmeter Gewölbe- und Wandflächen wurden gereinigt, gekalkt und lasiert, eine neue Beleuchtung installiert und der Glockenstuhl aus Beton durch einen aus Eichenholz ersetzt.

Dieser Anspruch soll nach Angaben von Schulte auch im Programm des Jubiläums deutlich werden. "Wir wollen Zeugnis einer alle Menschen einladenden Kirche geben. Alle sind eingeladen, jeder ist willkommen, niemand soll sich ausgeschlossen fühlen", so der Dompropst. Zwar soll das genaue Programm erst in den kommenden Monaten entwickelt werden. Schulte unterstrich aber, dass es nicht in erster Linie darum gehe, den Dom als Bauwerk zu feiern. Vielmehr sei das Jubiläum Anlass, sich bewusst zu machen, dass "sich in diesem Dom seit 750 Jahren Menschen versammeln, um zu beten, um miteinander Gottesdienste zu feiern, in denen Jesus Christus selbst gegenwärtig ist".

Drei Tage vielfältiges Programm

Klar ist bereits, dass am ersten Tag des Dom-Jubiläums, am 26. September 2014, vor allem Schüler zur Wallfahrt nach Münster eingeladen werden sollen. Der 27. September soll dann im Zeichen von Gottesdiensten, Katechesen, Diskussionen, Vorträgen und Gesprächsangeboten stehen. Am Abend ist zudem ein Open-Air-Konzert auf dem Domplatz geplant. Zum Abschluss der Feiern am 28. September will Ortsbischof Felix Genn auf dem Platz einen Gottesdienst feiern, bevor alle Besucher zu einem abschließenden Mittagessen eingeladen sind. An allen Tagen soll es laut Dompropst Schulte zudem die Gelegenheit geben, den Paulus-Dom anders und intensiver zu erleben als das im Alltag sonst möglich ist.

Der St.-Paulus-Dom ist der bedeutendste Kirchenbau in Münster und neben dem historischen Rathaus eines der Wahrzeichen der westfälischen Stadt. Die Kathedrale wurde - nachdem bereits zwei Vorgängerbauten existiert hatten - am 30. September 1264 nach knapp 40-jähriger Bauzeit vom damaligen Bischof Gerhard von der Mark geweiht. Das Gebäude vereinigt Stilelemente der Romanik und Gotik und beherbergt unter anderem die Grabstätte von Kardinal Clemens August Graf von Galen (1878-1946). Dieser war bis zu seinem Tod Bischof von Münster und wurde durch Predigten gegen die Euthanasie-Programme der Nationalsozialisten über die Grenzen der Diözese hinaus bekannt. 2005 sprach Papst Benedikt XVI. von Galen selig.

Von Steffen Zimmermann

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum St.-Paulus-Dom in Münster finden Sie auf der Internetseite der Kathedrale.