Chinesischer Bischof aus Polizeigewahrsam zurück
Der am Montag verschwundene Bischof der chinesischen Diözese Mindong (Provinz Fujian), Vincent Guo Xijin, ist wieder aufgetaucht. Wie der vatikanische Pressedienst Asianews (Mittwoch) berichtete, sei Guo (59) am Dienstagabend zu seinem Haus zurückgebracht worden, nachdem er und sein Generalvikar eine Nacht in Polizeigewahrsam verbracht hatten. Guo sollte laut Asianews davon abgehalten werden, als Bischof eine Messe zu feiern. Bereits im vergangenen Jahr war er den Angaben zufolge rund um die Ostertage für knapp drei Wochen verschwunden.
Guo ist ein vom Vatikan anerkannter sogenannter "Untergrund-Bischof", der von den staatlichen Behörden nicht anerkannt wird. Diese unterstützen stattdessen den illegitim ernannten Bischof der sogenannten "Katholischen Patriotischen Vereinigung" Zhan Silu, der jedoch nicht von Rom anerkannt ist. Guo soll sich geweigert haben, die Chrisam-Messe am Gründonnerstag gemeinsam mit Zhan zu zelebrieren.
Zhan ist einer der regimetreuen und ohne Einverständnis des Heiligen Stuhls eingesetzten Bischöfe, die der Vatikan laut jüngsten Medienberichten im Zusammenhang mit einer möglichen Vereinbarung mit China anerkennen könnte. Den nun zeitweise verschwundenen Bischof Guo sollen vatikanische Abgesandte gebeten haben, auf sein Amt als Diözesanbischof zu verzichten, Weihbischof zu werden und so Platz für den Peking genehmen Kandidaten zu machen. (KNA)