Wieder ungenaues Gedankenprotokoll in "La Repubblica"

Vatikan distanziert sich von angeblichem Papst-Interview

Veröffentlicht am 29.03.2018 um 18:23 Uhr – Lesedauer: 
Journalismus

Vatikanstadt ‐ Die Papst-"Interviews" von Eugenio Scalfari sind berüchtigt: Seine ohne Notizen verfassten Gedankenprotokolle enthalten immer wieder Erfindungen und Fehler – dieses Mal schreitet der Vatikan besonders deutlich ein.

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Der Vatikan hat sich von einem Interview in der Zeitung "La Repubblica" distanziert, das deren Herausgeber Eugenio Scalfari mit dem Papst geführt haben will. Das Treffen Scalfaris mit Franziskus sei ein rein privates Gespräch gewesen. Die Aussagen, die der Autor in seinem am Donnerstag veröffentlichten Beitrag zitiere, seien keinesfalls wörtliche Zitate des Papstes.

So zitiert Scalfari Franziskus unter anderem mit der Aussage, es gebe keine Hölle. Allerdings gibt es eine Reihe von Aussagen des Papstes, in denen er sowohl von der Existenz Satans wie auch von ewiger Verdammnis spricht.

Der heute 93-jährige Scalfari ist mit dem Papst befreundet. Auch bei früheren Gesprächen mit ihm hat er weder Aufnahmen noch Notizen gemacht. Die später veröffentlichten Interviews waren reine Gedächtnisprotokolle, wie Scalfari selber zugab. (KNA)