Unterschriftenaktion der südkoreanischen Bischofskonferenz

Eine Million Katholiken sagen Nein zu Abtreibung

Veröffentlicht am 04.04.2018 um 09:25 Uhr – Lesedauer: 
Südkorea

Seoul ‐ Bislang gilt in Südkorea ein strenges Abtreibungsgesetz. Das könnte sich nach einer Überprüfung durch das Verfassungsgericht bald ändern. Doch die Katholiken des Landes schauen nicht tatenlos zu.

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Die katholische Bischofskonferenz von Südkorea hat dem Verfassungsgericht des Landes mehr als eine Million Unterschriften gegen eine Legalisierung von Abtreibung übergeben. Das Gericht will am 24. April das geltende strenge Abtreibungsgesetz überprüfen. Die Kirche sei entschieden gegen eine "Tötung unschuldigen Lebens", zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews (Dienstag) Erzbischof Hyginus Kim Hee-joong von Kwangju.

2017 hatten 230.000 Abtreibungsbefürworter in einer Petition an den Staatspräsidenten eine Legalisierung von Abtreibung gefordert. Abtreibung ist in Südkorea verboten. Das Gesetz sieht nur wenige Ausnahmen vor, darunter Schwangerschaften nach Vergewaltigung oder eine Gefährdung des Lebens der Mutter.

2012 hatte das südkoreanische Verfassungsgericht eine Liberalisierung noch abgelehnt. "Das Recht schwangerer Frauen auf Selbstbestimmung sollte nicht das Recht des Fötus auf Leben aufheben", urteilte es damals.

Das Christentum ist größte Religion in Südkorea; die Mehrheit der rund 52 Millionen Bürger bezeichnet sich aber als religionslos. 8,6 Millionen Südkoreaner sind Protestanten und 5,1 Millionen Katholiken. Der Buddhismus ist mit 10,7 Millionen Anhängern die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. (KNA)