Zahlreiche Tote bei Anschlägen auf Kirche und Moschee
Bei einem Angriff auf eine christliche Kirche in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik sind mindestens zwölf Menschen getötet worden. Rund 30 weitere Menschen wurden verletzt in ein Krankenhaus in Bangui gebracht worden, wie ein Sprecher des Krankenhauses am Dienstag sagte. Bewaffnete Menschen hätten die Kirche umzingelt und angefangen zu schießen und Granaten geworfen, sagte Saint Cyr, ein Augenzeuge. Demnach ist auch der Pfarrer getötet worden. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen versorgte nach eigenen Angaben rund 50 Verletzte.
Zunächst war unklar, wer für den Angriff verantwortlich war. In Bangui und anderen Teilen des Landes kommt es seit Beginn des Bürgerkriegs 2013 immer wieder zu Gewalt zwischen Muslimen und Christen. Erst vor einigen Wochen hatten UN-Soldaten zusammen mit zentralafrikanischen Soldaten und Polizisten versucht, in einem überwiegend muslimischen Stadtviertel bewaffnete kriminelle Gruppen zu entwaffnen und festzunehmen. Dabei sind mehrere Menschen, darunter Blauhelme, getötet und verletzt worden.
Angriffe auf Kirche und Moschee in Nigeria
Im 2.000 Kilometer weiter westlich gelegenen Nigeria starben am selben Tag mindestens 24 Menschen bei einem Angriff auf eine Moschee. Zudem kamen die beiden Selbstmordattentäter ums Leben. Zunächst habe sich ein Angreifer in der Moschee im Ort Mubi im Nordosten des Landes in die Luft gesprengt, sagte Polizeisprecher Othman Abubakar. Während die Moscheebesucher flohen, sprengte sich demnach ein zweiter Mann vor dem Gebäude in die Luft. Zunächst bekannte sich keiner zu der Tat. Allerdings verübt die Terrorgruppe Boko Haram immer wieder im Nordosten Nigerias und den angrenzenden Gebieten Anschläge.
Erst in der vergangenen Woche war - ebenfalls in Nigeria - eine katholische Kirche überfallen worden. Dabei wurden mindestens 19 Menschen getötet. Unter den Opfern im Dorf Aya-Mbalom seien auch zwei Priester, teilten die Behörden im Bundesstaat Benue mit. Bei den Angreifern handelte es sich Zeugenaussagen zufolge um Angehörige des Hirtenvolks der Fulani, die mit ihren Herden wegen der anhaltenden Trockenheit in Nordnigeria nach Süden wandern. In diesem Zusammenhang kommt es immer wieder zu schweren Landkonflikten mit der bäuerlichen Bevölkerung. Hinzu kommen religiöse Unterschiede: Die Fulani sind Muslime, die Farmer überwiegend Christen. Laut Experten spielen religiöse Gegensätze in dem Konflikt jedoch eine untergeordnete Rolle. (bod/dpa/KNA)