Franziskus beruft Konsistorium für den 19. Mai ein

Papst wird Paul VI. und Romero heiligsprechen

Veröffentlicht am 03.05.2018 um 13:40 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Beim Konsistorium am 19. Mai wird abschließend über Oscar Romero und Papst Paul VI. beraten. Damit ist klar: Papst Franziskus wird beide heiligsprechen. Das gilt übrigens auch für eine deutsche Ordensfrau.

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Oscar Romero (1917-1980), ermordeter Erzbischof von San Salvador, und Papst Paul VI. (1963-1978) heiligsprechen. Für den 19. Mai beruft er die Kardinäle ein, um abschließend über die beiden Verfahren zu beraten, wie der Vatikan (Donnerstag) mitteilte. Mit dieser Versammlung, einem sogenannten Konsistorium, erreichen die Heiligsprechungen ihren letzten formellen Schritt, bei dem der Papst auch ein mögliches Datum für die Zeremonie vorschlägt.

Laut Vatikanvertretern könnte Paul VI. zum Abschluss der Bischofssynode im Oktober in Rom heiliggesprochen werden. Denkbar wäre eine gemeinsame Feier für ihn und Romero; möglich ist aber auch, dass der Märtyrerbischof aus Mittelamerika beim Weltjugendtag im Januar 2019 in Panama heiliggesprochen wird.

Darüber hinaus entscheidet Franziskus beim Konsistorium auch über vier weitere Heiligsprechungsfälle. Kanonisiert werden sollen die aus dem Westerwald stammende Maria Katharina Kasper (1820-1898), Gründerin der "Dernbacher Schwestern", die italienischen Priester Francesco Spinelli (1853-1913) und Vincenzo Romano (1751-1831) sowie die aus Spanien stammenden Ordensgründerin Nazaria Ignazia March Mesa (1889-1943), die in Argentinien wirkte.

Im März hatte der Papst die Wunder anerkannt

Romero, ein Vertreter der Befreiungstheologie, geriet durch sein Eintreten für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador. Am 24. März 1980 wurde er während einer Messe am Altar erschossen. Sein Tod löste den Bürgerkrieg gegen die seit 1979 herrschende Militärjunta aus. Das 1994 begonnene Seligsprechungsverfahren für Romero zog sich lange hin, unter anderem weil aus kirchlicher Sicht zu klären war, ob die Todesumstände von politischen Motiven bestimmt waren oder die Kriterien eines Martyriums erfüllten.

Franziskus sprach Romero im Mai 2015 in San Salvador selig. Im März erkannte der Pontifex dann ein auf Fürsprache Romeros erfolgtes Wunder an. Auch eine entsprechende Gebetserhörung für Paul VI wurde damals bestätigt. Damit stand der Heiligsprechung der beiden nichts mehr im Wege. (bod/KNA)