Kardinal Woelki entlässt laut "Kölner Stadt-Anzeiger" den Bonner Stadtdechanten

Zeitung: Finanzskandal in Bonner Münsterpfarrei

Veröffentlicht am 10.05.2018 um 14:11 Uhr – Lesedauer: 
Erzbistum Köln

Bonn/Köln ‐ Nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" ist es in der Bonner Münsterpfarrei zu einem millionenschweren Finanzskandal gekommen. Kardinal Woelki soll bereits personelle Konsequenzen beschlossen haben.

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In der Bonner Münsterpfarrei Sankt Martin ist es nach einem Zeitungsbericht zu einem millionenschweren Finanzskandal gekommen. Das Controlling des Erzbistums Köln habe ein über mehrere Jahre hinweg währendes Missmanagement durch den örtlichen Rendanten, den kirchlichen Finanzverwalter, festgestellt, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" am Donnerstag. Zahlen werden in dem Artikel nicht genannt.

Der Rendant soll demnach mit alten Finanzbeständen, aus denen der Unterhalt der Pfarrkirche beglichen wird, Löcher im Etat der Pfarrei gestopft haben. Laut der Zeitung hat der inzwischen längerfristig krankgeschriebene Mitarbeiter sich aber nicht persönlich bereichert.

Der Bonner Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher perdigt im Bonner Münster.
Bild: ©KNA

Der Bonner Stadtdechant Wilfried Schumacher soll laut dem Zeitungsbericht entlassen werden.

An diesem Freitag will Kardinal Rainer Woelki den verantwortlichen Pfarrer, Monsignore Wilfried Schumacher, mit sofortiger Wirkung seiner Ämter als Pfarrer und Stadtdechant entheben, wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet. Der populäre Geistliche, 1949 in Bonn geboren und 1974 zum Priester geweiht, ist seit fast 20 Jahren am Bonner Münster tätig und im Video-Format "Katholisch für Fortgeschrittene" auch regelmäßig auf katholisch.de zu sehen. Überdies wolle das Erzbistum gegen den Rendanten, den Pfarrer und den ehrenamtlich tätigen Kirchenvorstand Anzeige wegen Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue stellen.

Die Bonner Münsterpfarrei wollte sich auf Anfrage von katholisch.de am Donnerstag nicht äußern und verwies stattdessen an das Erzbistum Köln. Ein Sprecher des Erzbistums stellte eine Stellungnahme für Freitagmittag in Aussicht. (stz/KNA)