Erste Reaktion der Bischofskonferenz auf vorläufiges Aus für Handreichung

Marx: "Überrascht" von Brief zur Eucharistie-Handreichung

Veröffentlicht am 04.06.2018 um 18:57 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Reinhard Marx im Porträt
Bild: © KNA
Sakramente

Bonn ‐ Eigentlich hatten die deutschen Bischöfe den Auftrag, eine "einmütige" Regelung zum Kommunionempfang für evangelische Ehepartner zu finden – doch nun hat Rom die Eucharistie-Handreichung vorerst gestoppt. So reagiert Kardinal Marx.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, ist überrascht über den Brief aus Rom zur Eucharistie-Handreichung. Das Schreiben haben den Erzbischof von München und Freising am Abend des 4. Juni erreicht. Nach dem Gespräch am 3. Mai in Rom sei den deutschen Bischöfen aufgetragen worden, dass sie 'im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung' finden sollten. Laut einer am Montagabend veröffentlichten Erklärung der DBK zeige sich Marx daher verwundert, "dass noch vor dem Finden einer solchen einmütigen Regelung jetzt dieses Schreiben aus Rom eingegangen ist". Auch weiterhin sehe er Gesprächsbedarf innerhalb der Bischofskonferenz, "vor allem auch im Ständigen Rat und in der Herbst-Vollversammlung, aber auch mit den entsprechenden Römischen Dikasterien und dem Heiligen Vater selbst."

Der Brief des Präfekten der Glaubenskongregation, Erzbischof Luis Ladaria, war am Montagvormittag von verschiedenen Medien vorab veröffentlicht worden. Darin betont Ladaria "mit ausdrücklicher Zustimmung des Papstes", dass die pastorale Handreichung der DBK "Mit Christus gehen – der Einheit auf der Spur. Konfessionsverschiedene Ehen und gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie" eine "Reihe von Problemen von erheblicher Relevanz" aufwerfe und "nicht reif zur Veröffentlichung" sei.

Unterdessen warnt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, nach der Ablehnung der Handreichung vor Verunsicherung. "Kaum ein Land hat so viele konfessionsverbindende Ehen wie Deutschland", schreibt Sternberg am Montag auf Twitter. Weiter heißt es: "Die Familien, denen der Glaube wichtig ist, haben Wege der Eucharistiegemeinschaft in ihren Gemeinden gefunden. Die Familien, ihre Priester und Gemeinden sollen sich nicht verunsichern lassen." (fxn/bod)