Franziskus reist im August nach Irland

Nur noch wenige Tickets für Papstmesse in Dublin

Veröffentlicht am 05.07.2018 um 16:52 Uhr – Lesedauer: 
Papst

Bonn ‐ Das ging schnell: Innerhalb weniger Stunden waren fast alle Tickets für die Papstmesse in Dublin reserviert. Doch nicht alle Karteninhaber scheinen auch wirklich mit Franziskus feiern zu wollen.

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Der anstehende Besuch von Papst Franziskus beim Weltfamilientreffen in Dublin sorgt für großes Interesse unter den Iren. Am Montag waren nur noch wenige der 500.000 kostenlosen Tickets für den großen Freiluftgottesdienst in der irischen Hauptstadt zu haben, erklärte Sprecherin Brenda Drumm gegenüber der "Irish Sun". Die Nachfrage nach den Eintrittskarten sei "überwältigend" gewesen.

Papst Franziskus will am 25. und 26. August anlässlich des Weltfamilientreffens nach Dublin reisen. Neben der Teilnahme am "Fest der Familien" im Dubliner Stadion Croke Park stehen auch ein Besuch am Nationalheiligtum Knock Shrine sowie die Feier einer großen Abschlussmesse in der irischen Hauptstadt auf dem Programm.

Hunderttausende Tickets innerhalb weniger Stunden vergeben

"Innerhalb von 48 Stunden wurden fast 400.000 Tickets für den Gottesdienst im Phoenix Park gebucht", berichtete Drumm. Die Online-Reservierung war am 25. Juni freigeschaltet worden. "Und mit Blick auf die Nachfrage erwarten wir, dass bis zur nächsten Woche alle Karten weg sind." Auch die 45.000 Einlasskarten zum Besuch von Papst Franziskus am Marienheiligtum Knock Shrine waren nach Angaben der Organisatoren innerhalb weniger Stunden vergeben.

Linktipp: Programm für Papstreise und Familientreffen steht

Im August soll in Dublin das bislang größte Weltfamilientreffen stattfinden. Nun wurde das Programm für das katholische Großevent vorgestellt. Darin findet sich sehr viel Franziskus wieder. (Artikel von Juni 2018)

Der Parlamentsabgeordnete Eugene Murphy äußerte laut "Irish Sun" Kritik am Reservierungssystem. Die Tatsache, dass man sich ausschließlich online Anmelden konnte, habe bei etlichen Interessierten für Unmut gesorgt. "Mich haben viele Menschen kontaktiert, die einfach nicht zum Online-Buchungssystem durchgekommen sind oder keinen Breitbandanschluss hatten. Sie wollten so dringend den Papst in Knock sehen", so Murphy. Der Politiker forderte, weitere 5.000 Karten freizugeben, die ausschließlich via Telefon oder per Post zu bestellen seien. Laut Drumm sei das derzeit allerdings auch aus Sicherheitsgründen nicht geplant.

Papstgegner buchen massenhaft Eintrittskarten

Gegner des Papstbesuches in Irland hatten das Reservierungssystem unterdessen für Protestaktionen genutzt, wie irische Medien bereits in der vergangenen Woche berichteten. So erklärte Jonathan Keane, Mitglied einer Protestgruppe auf Facebook, gegenüber der Zeitung "Irish Times", er habe unter Angabe falscher Namen und Adressen insgesamt 800 Tickets reserviert. Gleichgesinnte hätten ebenfalls massenhaft Gruppenkontingente gebucht. Ihr Ziel sei es, die Karten nicht zu nutzen und so für eine geringe Beteiligung am Gottesdienst mit dem Papst zu sorgen. Keane führte als Grund für die Proteste die Skandale der irischen Kirche in den vergangenen Jahren an, hieß es in den Berichten. (kim)