Generalkapitel wählt neuen Leiter für sechs Jahre

Neuer Generaloberer für die Petrusbruderschaft

Veröffentlicht am 10.07.2018 um 14:49 Uhr – Lesedauer: 
Petrusbrüder

Denton ‐ Die Priesterbruderschaft St. Petrus entstand 1988 als Abspaltung der Piusbruderschaft und ist inzwischen weltweit tätig. Jetzt hat ihr Generalkapitel einen neuen Generaloberen gewählt.

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Pater Andrzej Komorowski ist neuer Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Petrus. Wie die Bruderschaft am Dienstag mitteilte, wurde Komorowski am Montag durch ihr Generalkapitel gewählt. Dieses tagt seit dem 3. und noch bis zum 18. Juli in deren Internationalen Priesterseminar in Denton/Nebraska. Die für den Kontakt mit der Bruderschaft zuständige Päpstliche Kommission Ecclesia Dei sei "sofort informiert" worden und habe zur Wahl gratuliert, hieß es weiter. Komorowski ist für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt und folgt auf den US-Amerikaner John Berg, der seit 2006 Generaloberer der Bruderschaft gewesen war.

Der im Jahr 1975 geborene polnische Pater Andrzej Komorowski trat 1999 nach einem Wirtschaftsstudium in Posen in das Internationale Priesterseminar St. Petrus im süddeutschen Wigratzbad ein. Im Juni 2006 wurde er von Kardinal Jorge Medina Estévez zum Priester geweiht. Danach war er in verschiedenen Apostolaten der Petrusbruderschaft tätig, unter anderem in Polen, Belgien und den Niederlanden. Durch das Generalkapitel 2012 wurde er zu einem der Assistenten des Generaloberen gewählt und übte seitdem das Amt des Generalökonomen aus. Gleichzeitig war er in der französischsprachigen Schweiz als Seelsorger tätig.

Abspaltung von den Piusbrüdern

Komorowski ist der insgesamt vierte Generalobere der Petrusbruderschaft (Fraternitas Sacerdotalis Sancti Petri, FSSP). Die FSSP wurde 1988 gegründet und durch den Heiligen Stuhl als Gesellschaft päpstlichen Rechts errichtet. Die Gründer waren Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Pius X., die die unerlaubten Bischofsweihen durch Erzbischof Marcel Lefebvre und einen Bruch mit Rom nicht mittragen wollten. Zu den Anliegen der Bruderschaft zählt unter anderem die Feier der Messe in der Außerordentlichen Form des Römischen Ritus.

Laut ihrer aktuellen Statistik (Stand: 1. November 2017) hat die Priesterbruderschaft weltweit insgesamt 437 Mitglieder, davon 287 Priester, 23 Diakone und 129 Seminaristen. Die meisten Mitglieder stammen aus den USA (146), gefolgt von Frankreich (116) und Deutschland (52). Hinzu kommen 5.859 Mitglieder der Konfraternität St. Petrus, die als Vereinigung von katholischen Laien und Priestern die FSSP unterstützt. Vertreten ist die Bruderschaft in weltweit 129 Diözesen. Die Ausbildung der Priesteramtskandidaten erfolgt in den beiden Priesterseminaren in Wigratzbad am Bodensee und Denton (Nebraska/USA). (tmg)