Bundeskanzlerin trifft junge Frau mit Down-Syndrom wieder

Merkel besucht Caritas-Zentrum - und Natalie Dedreux

Veröffentlicht am 18.07.2018 um 16:45 Uhr – Lesedauer: 
Bundesregierung

Köln ‐ Die 19-jährige Natalie Dedreux hat das Down-Syndrom. Im vergangenen Jahr konfrontierte sie die Bundeskanzlerin bei einer Wahlkampfsendung mit dem Thema Spätabtreibungen. Nun kam es zu einem Wiedersehen.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Mittwoch das Caritas-Zentrum im Kölner Stadtteil Kalk besucht. Im Mittelpunkt stand ein Treffen mit einer jungen Frau mit Down-Syndrom, Natalie Dedreux. Die 19-Jährige hatte bei einer Wahlkampfsendung im vergangenen Jahr Merkel die Frage gestellt: "Warum darf man Babys mit Down-Syndrom bis kurz vor der Geburt noch abtreiben?" Die Kanzlerin hatte später versprochen, die junge Frau zu besuchen.

Bei dem Gespräch der beiden in Köln stand das Thema Inklusion im Vordergrund. Dedreux arbeitet im "Cafe Querbeet" der Kölner Caritas und absolviert hier eine Ausbildung im Bereich Hauswirtschaft. Merkel lobte die Integrationsarbeit der Kölner Caritas. "Ich finde es ganz toll, dass hier eine Ausbildung gemacht wird, die für eine Tätigkeit am ersten Arbeitsmarkt qualifiziert." Der katholische Sozialverband leiste in diesem Bereich eine wichtige Arbeit. Die Kanzlerin sei von den Kindern und Jugendlichen auch gefragt worden, "ob wir auch im Kanzleramt Behinderte einstellen". "Beschäftigte mit einem Down-Syndrom haben wir nicht - aber das kann ja noch werden", habe sie geantwortet. Der 19-Jährigen Dedreux gefiel das Treffen mit der Kanzlerin. "Das war schon sehr gut", sagte sie. Sie habe Merkel erzählt, wie das Leben mit Down-Syndrom ist.

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Im Anschluss besuchte die Kanzlerin die ebenfalls von der Caritas betriebene "Inklusive Kita Maria Hilf". Nach einem Gespräch mit den Erziehern und Elternvertretern versprach Merkel, den Beruf des Erziehers attraktiver gestalten zu wollen. Die Erzieher leisteten eine wichtige Arbeit, da die ersten Lebensjahre der Kinder oft über deren spätere Perspektiven entschieden. "Alle Menschen sollen Chancen bekommen", so die Kanzlerin.

Merkels Besuch in Köln-Kalk dauerte rund eine Stunde. Für den späteren Nachmittag stand eine Visite beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Köln auf dem Programm. Bereits am Montag hatte die Kanzlerin im Rahmen einer Sommertour den Pfleger Ferdi Cebi im Paderborner Altenstift St. Johannis besucht. Auch er war Merkel bei einer Wahlkampfsendung 2017 begegnet. (bod/KNA)

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Video: © Julia Martin

Sie machte im September in der Wahlarena Angela Merkel sprachlos: Natalie Dedreux tritt gegen Spätabtreibung ein - aus einem bestimmten Grund.