Gottschalk will Buch über seinen Priesteronkel schreiben
Thomas Gottschalk (68), Entertainer, will seinem Onkel Hans, einem Geistlichen, in seinem nächsten Buch ein Denkmal setzen. Das verriet er der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). Der Priester, der auch Studienrat war, habe nach dem frühen Tod von Gottschalks Vater 1964 dessen Rolle für ihn übernommen. Als 15-Jähriger habe Gottschalk auch Onkel Hans begleitet, als dieser mit seinem VW aus Oberfranken nach München zu einem Termin der Katholischen Akademie gefahren sei.
Mit dem Falk-Plan auf den Knien sollte er den Co-Piloten machen, erinnert sich der TV-Star. Auf der Leopoldstraße habe er aber total versagt. Deshalb habe sein Onkel das Fenster runtergedreht und immer wieder "Kardinal Wendel-Haus?" gerufen. "Aber kein Mensch kannte das Haus, in dem die Katholische Akademie sitzt. Da liefen nur Gottlose rum."
Nach dem Abitur ging Gottschalk dann von Kulmbach weg und nach München zum Studium. "Ich habe mich für Germanistik und Neuere Geschichte eingeschrieben und mich im Pater-Rupert-Mayer-Heim wiedergefunden, am Kaiserplatz." Der dortige Tutor sei damals ein gewisser Theo Waigel gewesen. Jüngst habe er den CSU-Politiker und früheren Bundesfinanzminister am Flughafen getroffen und ihm gesagt: "Wir teilen das gleiche Schicksal. Nach uns ging's bergab." Waigel habe nicht widersprochen, so Gottschalk.
Sein Weggang aus der Provinzidylle in die Großstadt habe vor allem seiner Mutter Sorgen gemacht, erzählte Gottschalk. Sie habe gedacht, er würde sofort unter die Räder kommen. Seine Mutter sei dann froh gewesen, dass er sich in kirchliche Obhut begeben habe. "Dann bin ich in diesem 'Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses' gelandet, das war eine Institution der Deutschen Bischofskonferenz", so Gottschalk über die katholische Journalistenschule ifp, die 2018 ihr 50-Jahr-Jubiläum feiert. (KNA)