Seelsorge im Bistum Aachen wird neu geordnet

Strukturreform: Bischof Dieser führt Regionalteams ein

Veröffentlicht am 31.07.2018 um 16:55 Uhr – Lesedauer: 
Strukturreform: Bischof Dieser führt Regionalteams ein
Bild: © KNA
Bistum Aachen

Aachen ‐ Sie sollen Ansprechpartner für Pfarreien, Gemeinden und Verbände sein: Anfang September nehmen acht Regionalteams im Bistum Aachen ihre Arbeit auf. Bischof Helmut Dieser erhält dafür nicht nur Lob.

  • Teilen:

Das Bistum Aachen ordnet seine regionale Seelsorgestruktur neu. Bei Gottesdiensten Ende August und Anfang September führt Bischof Helmut Dieser acht Regionalteams in ihr Amt ein, wie die Diözese am Dienstag mitteilte. "Für Pfarreien, Gemeinden und Verbände werden sie wichtige Ansprechpartner und Unterstützer sein", erklärte Generalvikar Andreas Frick.

Die acht Regionalteams werden ab 1. September ihre Arbeit aufnehmen, wie es hieß. Zusammengesetzt sind sie jeweils aus einem Regionalvikar und einem pastoralen Mitarbeiter, die beide vom Bischof ernannt wurden, sowie einem durch den Regionalpastoralrat ernannten ehrenamtlichen Mitarbeiter. Die Regionalteams lösen die bisherigen Regionaldekane ab. In vier der acht Regionen des Bistums waren die Ämter des Regionaldekans vakant, in drei der anderen vier Regionen endeten laut Bistum vor kurzem oder enden demnächst die Amtszeiten.

Geistliche und Pastoralreferenten im Ruhestand aus der Region Mönchengladbach hatten in einem Offenen Brief kritisiert, dass die Regionalvikare vom Bischof und nicht mehr - wie bisher die Regionaldekane - von einer regionalen Wahlversammlung bestimmt werden.

Dieser will zügig handlungsfähige Regionalteams

Das Bistum verweist darauf, dass nach Rücksprache mit dem Diözesanpriesterrat, dem Diözesanpastoralrat und dem Diözesanrat der Katholiken jeder Priester der jeweiligen Region aufgerufen war, dem Bischof eine Person für den Regionalvikar vorzuschlagen. Dieser begründet sein Vorgehen mit dem Wunsch, zügig handlungsfähige Regionalteams zu benennen und für deren Zusammensetzung eine breitere Auswahlbasis zu gewinnen. Auch die Mitglieder des Regionalpastoralrates sowie des regionalen Katholikenrates seien um Vorschläge gebeten worden. "Ich möchte über die kanonistisch vorgesehene Beteiligung der Priester hinaus auch die Beteiligung von ehrenamtlich in der Region Tätigen erreichen", so Dieser.

Die Regionalvikare gehören dem Diözesanpriesterrat an, wie es hieß. Die Beauftragung der Regionalteams sei vorläufig und nur für den Zeitraum des bereits laufenden Gesprächs- und Veränderungsprozesses "Heute bei dir" bis zum 31. Dezember 2021 vorgesehen. Ab November sollen dann 13 Themengruppen ihre Beratungen aufnehmen. Sie befassen sich etwa mit der Gottesdienstgestaltung, Tauf- und Firmvorbereitung, Begleitung von Ehepaaren und Familie, dem Ehrenamt, der Caritasarbeit, der Spezialseelsorge etwa in Krankenhäusern, Verbänden sowie Kitas oder Schulen als Orte von Kirche.

Bereits vor einigen Monaten hatte es Kritik am Führungsstil Diesers gegeben. Bistumsgremien wie Diözesan- oder Priesterrat monierten damals, dass sie den auf drei Jahre angelegten Veränderungsprozess nicht mitplanen durften. Aachens Bischof betonte jedoch, dass der Prozess "nicht an euch vorbeigehen, euch überrumpeln oder gar ausgrenzen" werde. Er wolle den zuständigen diözesanen Gremien die Ergebnisse zur Beratung vorlegen. (bod/KNA)