Jugendliche können laut dem Kölner Erzbischof mit der Kirchensprache wenig anfangen

Kardinal Woelki: Kirche muss Jugend besser verstehen

Veröffentlicht am 05.08.2018 um 12:55 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN
Jugendliche

Köln ‐ Jugendliche können laut dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki mit der Kirchensprache, den Gottesdiensten und dem Klerus wenig anfangen. Er nennt aber einen Punkt, an dem die Kirche ansetzen kann.

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Die Kirche muss nach Ansicht des Kölner Kardinals Rainer Maria Woelki mehr auf junge Menschen zugehen. "Mit der Kirche, mit uns Priestern und Bischöfen, mit unseren Gottesdiensten, ja mit unserer Kirchensprache können Jugendliche immer weniger etwas anfangen", sagte er am Sonntag dem Internetportal des Erzbistums Köln domradio.de. "Wir müssen uns bemühen, die Sprache, die Fragen, die Sorgen und die Nöte der Jugend besser zu verstehen."

Jugendliche glaubten an Gott und beteten, sagte der Erzbischof. Dabei bezog er sich auf eine Umfrage, wonach 75 Prozent der Jugendlichen zumindest manchmal beten. Zugleich bezeichneten sich nur etwa 20 Prozent als religiös. Daran lässt sich laut Woelki ablesen, dass sich die Mehrheit der Jugendlichen zwar als gläubig zeige, Religion und Kirche aber ablehnten.

Woelki: Christen können Fragen nach dem Sinn des Lebens beantworten

Ihm mache es Mut, wenn Jugendliche auch heute beteten und Gottes Gegenwart erlebten, so Woelki. "Hier können wir als Kirche ansetzen und besser werden", sagte der Geistliche. Christen könnten eine jahrtausendlange Erfahrung weitergeben und auf Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem richtigen Weg antworten.

Der Vatikan widmet sich in diesen Monaten verstärkt der Jugend. Am Wochenende war die Internationale Ministrantenwallfahrt zu Ende gegangen, die 60.000 junge Messdiener nach Rom führte. Im Oktober findet im Vatikan die Bischofssynode zum Thema "Jugend – Glaube – Berufungsentscheidung" statt und im Januar wird der Papst zum Weltjugendtag nach Panama fliegen. (luk/KNA)