Bocelli: Es ist ein Privileg, für den Papst zu singen
Andrea Bocelli freut sich auf seinen Auftritt beim Weltfamilientreffen in Dublin. "Ich meine, dass es vor allem eine Ehre ist, bei dieser höchst lobenswerten Initiative eine Rolle zu spielen", sagte der italienische Startenor im Interview mit "Vatican News" (Donnerstag). Bocelli soll beim "Fest der Familien" am 25. August im Dubliner Stadion Croke Park auftreten. An dem Festival will auch Papst Franziskus teilnehmen.
"Es ist ein Privileg, denn vor dem Heiligen Vater zu singen, ist eine große Freude", kommentierte Bocelli die Anwesenheit des prominenten Zuhörers. In der Gegenwart "von derart charismatischen Persönlichkeiten wie dem Papst" fühle man sich schließlich wohl. Zugleich habe man bei solchen Auftritten auch eine besondere Verantwortung, erklärte der Tenor, "denn bei diesen Gelegenheiten sendet man auch Botschaften aus, und diese Botschaften müssen von der richtigen Art sein".
Linktipp: Programm für Papstreise und Familientreffen steht
Im August soll in Dublin das bislang größte Weltfamilientreffen stattfinden. Nun wurde das Programm für das katholische Großevent vorgestellt. Darin findet sich sehr viel Franziskus wieder.Der 59-jährige Bocelli ist bereits mehrfach vor Päpsten aufgetreten. Zuletzt hatte er im Jahr 2015 auf dem Petersplatz für Franziskus und 40.000 Gläubige gesungen. Auch dessen Vorgänger hatte der Sänger kennengelernt. So hatte er etwa im Jahr 2000 am Tag nach dem Tod seines Vaters einen Auftritt vor Papst Johannes Paul II. absolviert. Auch Papst Benedikt XVI. war mehrfach mit Bocelli zusammengetroffen. Beim jüngsten Weltfamilientreffen im September 2015 in Philadelphia war Bocelli ebenfalls aufgetreten. Das Konzert war Teil einer Tournee des Sängers anlässlich eines Projekts des Päpstlichen Familienrates.
"Danken und basta!"
Für seine Karriere als erfolgreichster Klassik-Interpret aller Zeiten sehe er vor allem Gott verantwortlich, beteuerte der Italiener im Interview. "Der Gesang, die Stimme, so wie alle Talente dieser Welt, sind eine Gabe Gottes, daran besteht kein Zweifel." Der Mensch erreiche generell nichts aus eigenem Verdienst, sondern weil es ihm gegeben wurde, so Bocelli. "Also gibt es in diesem Sinn keinen Grund, stolz auf irgendetwas zu sein. Man muss dafür danken und basta!"
Dafür gehöre laut Bocelli auch, an die göttliche Schöpfung des Menschen zu glauben. Es sei eine "geistige Verirrung", zu denken, dass die Menschen nur Produkte des Zufalls seien; "denn das wäre ein bisschen so, als würde man sich der Pieta von Michelangelo gegenüber sehen und leugnen, dass diese einen Schöpfer hat, das heißt also mehr oder weniger zu meinen, dass man diese Statue eines Tages so gestaltet in den Bergen gefunden hat, weil der Zufall sie gemeißelt hat". (kim)