Cristiano Bobbo spricht danach von "scherzhafter Provokation"

Pfarrer fordert Geldbuße für zu freizügige Bräute

Veröffentlicht am 04.09.2018 um 15:35 Uhr – Lesedauer: 
Buntes

Rom/Venedig ‐ Nur ein Scherz oder doch ernst gemeint? Ein italienischer Pfarrer würde Bräute gerne zur Kasse bitten, wenn sie unangemessen gekleidet zu ihrer Hochzeit kommen - je freizügiger, desto teurer wird es.

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Bräute mit zu tiefem Ausschnitt oder extrem kurzen Brautkleidern könnten bei katholischen Hochzeiten in der Nähe von Venedig künftig zur Kasse gebeten werden. Diesen Vorschlag macht zumindest der Pfarrer der Gemeinde Oriago, Cristiano Bobbo, wie italienische Medien (Dienstag) berichten. In seinem jüngsten Pfarrbrief beklagt er, dass Bräute häufig dem "Anlass unangemessen gekleidet" und "vulgär" zur kirchlichen Trauung erschienen.

Bobbo regt an, über eine "Art Spende" nachzudenken nach dem Motto: "je freizügiger die Kleidung, desto höher der Preis". Dies sei "eine scherzhafte Provokation" gewesen, erläuterte er später in der venezianischen Zeitung "Il Gazzettino". Er habe in seinem Pfarrbriefbeitrag wie üblich über Dinge nachgedacht, die ihm in der Gemeinde auffallen. Dazu gehöre auch, "dass die Ehe oft mehr als Event gesehen wird statt als gereifte und gemeinsam getragene Entscheidung".

Ähnlich äußerte sich jüngst auch der Bischof des umbrischen Pilgerortes Assisi. Domenico Sorrentino beklagte laut der Zeitung "Repubblica" (Dienstag) einen zunehmenden "Hochzeitstourismus". So seien von 160 Ehen in der Diözese 90 von auswärtigen Paaren geschlossen worden. Vielen gehe es dabei hauptsächlich um ästhetische Gründe, etwa die schöne umbrische Landschaft oder den kulturellen und spirituellen Kontext der Pilgerstadt Assisi. Der Bischof kündigte an, die Hürden für Eheschließungen auswärtiger Paare zu erhöhen. (KNA)