Mieten müssen bezahlbar bleiben
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Gestern hat das Kabinett einen Gesetzesentwurf beschlossen, dass die Mieter vor starken Mieterhöhungen schützen soll. Außerdem werden die Rechte der Mieter bei Neuvermietungen oder bei Modernisierungen gestärkt. Am 21. September will Angela Merkel zu einem "Wohngipfel" ins Kanzleramt einladen.
Es ist gut, dass wenigstens kleine Schritte unternommen worden sind. Aber der Kern des Problems bleibt: In den großen Städten fehlen weiterhin abertausende Wohnungen. Die Caritas hat 2018 eigens eine Kampagne gestartet unter dem Slogan "Jeder Mensch braucht ein Zuhause", um auf diesen Missstand hinzuweisen. Der katholische Sozialverband schätzt, dass bundesweit eine Million Wohnungen fehlen. Bezahlbarer Wohnraum für Studierende: Fehlanzeige! Als Hochschulpfarrer kenne ich einige, die schon übergangsweise gezeltet haben! Eines reichen Landes wie Deutschland unwürdig ist, dass auch ältere Menschen vermehrt unter der Wohnraumknappheit leiden.
Wir stehen also erst am Anfang: Es bedarf noch vieler beherzterer Schritte, um das Problem "Wohnungsnot" in den Griff zu bekommen. Die Kräfte des Marktes allein haben sich als ungenügend erwiesen! Es braucht mehr sozialen und gemeinnützigen Wohnungsbau. Die Caritas hat weitere konkrete Vorschläge gemacht, wie der Wohnungsmarkt gerechter werden könnte.
Die Beschlüsse des Kabinetts vom Mittwoch können also nur der erste Schritt sein. Ich hoffe, dass beim "Wohngipfel" am 21. September Tacheles geredet wird: Alle Ebenen sind gefragt: Kommunen, Länder und Bund müssen an einem Strang ziehen, damit endlich genügend neuer Wohnraum geschaffen wird.