Berliner Erzbischof zieht es in die Mitte Berlins

Koch will künftig neben der Hedwigs-Kathedrale wohnen

Veröffentlicht am 01.10.2018 um 13:49 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Derzeit wohnt der Berliner Erzbischof Heiner Koch in einem ehemaligen Pfarrhaus weit im Süden der Stadt. Doch das soll sich ändern: Künftig will Koch neben der Hedwigs-Kathedrale im Zentrum Berlins leben. Damit setzt er eine Tradition fort.

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Der Berliner Erzbischof Heiner Koch will nach der geplanten Sanierung in das Bernhard-Lichtenberg-Haus neben der Hedwigs-Kathedrale in Berlin-Mitte ziehen. Koch wolle damit an eine Tradition seiner Vorgänger Kardinal Alfred Bengsch (1961-1979), Kardinal Joachim Meisner (1980-1988) und Kardinal Georg Sterzinsky (1989-2011) anknüpfen, teilte das Erzbistum Berlin am Montag mit. Die drei Kardinäle hatten ebenfalls in dem kircheneigenen Haus, das nach dem seliggesprochenen Dompropst und Hitler-Gegner Bernhard Lichtenberg (1875-1943) benannt ist, mit der Adresse "Hinter der Katholischen Kirche 3" gewohnt.

Derzeit wohnt Koch im ehemaligen Pfarrhaus der Gemeinde "Heilige Familie" im südlichen Berliner Stadtteil Lichterfelde. Das Haus ist rund 15 Kilometer von Kochs Amtssitz am Hausvogteiplatz entfernt. Ein direkter Einzug in das Bernhard-Lichtenberg-Haus war bei Kochs Amtsantritt in Berlin im September 2015 nicht möglich, da das gesamte Gebäude nach Angaben des Erzbistums mit Blick auf die bauliche Infrastruktur sowie die Funktionalität und Raumaufteilung in einem desolaten Zustand ist. Als Kardinal Sterzinsky 2011 verstorben sei, habe sich der große Sanierungsstau gezeigt. Deshalb war bereits Kochs Vorgänger Kardinal Rainer Maria in eine angemietete Wohnung in den Stadtteil Wedding gezogen.

17 Millionen Euro Kosten

Im Zuge der geplanten Sanierung der Hedwigs-Kathedrale soll in den kommenden Jahren auch das benachbarte Bernhard-Lichtenberg-Haus teilweise abgerissen und neu gebaut werden; andere Bereiche des Haues sollen umfassend saniert werden. Für Teilabriss, Neubau und Sanierung der beiden Gebäudeteile des Bernhard-Lichtenberg-Hauses rechnet das Erzbistum Berlin mit Kosten in Höhe von 17 Millionen Euro. Das Gebäude und Grundstück sind im Eigentum der katholischen Kirche.

Das Erzbistum betonte, dass für die Gestaltung und künftige Nutzung des Bernhard-Lichtenberg-Hauses bislang lediglich eine Machbarkeitsstudie vorliegt. Eine detaillierte Kalkulation und Planung würden mit dem Bauantrag folgen und dann auch transparent und bekannt gemacht. (stz)