Nach Unterschlagung: Magdeburger Pfarrer wird entpflichtet
Ein wegen Unterschlagungsvorwürfen in Bedrängnis geratener Pfarrer im Bistum Magdeburg wird laut einem Bericht des MDR (Mittwoch) von seinen Aufgaben entbunden. Der Sender beruft sich auf Angaben des Generalvikars des Bistums, Bernhard Scholz. Demnach bat der Pfarrer selbst um seine Entpflichtung, die zum 1. Dezember erfolgen soll. Die Nachfolge sei bereits geklärt.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Geistliche der Gemeinde Ballenstedt 120.000 Euro widerrechtlich aus der Pfarreikasse entnommen und sich wegen Unterschlagung selbst beim Landeskriminalamt angezeigt hatte. Zunächst hieß es, er habe das Geld durch einen "Internet-Betrug" verloren. Am Montag wurde dann bekannt, dass der 64-Jährige es bei einer "betrügerischen Internet-Lotterie" verspielt hatte.
Bischof Gerhard Feige betonte, kein kirchlicher Mitarbeiter dürfe Gelder entwenden, die für die Pfarrei gedacht seien. Der Pfarrer müsse "alles zurückzahlen und die staats- und kirchenrechtlichen Konsequenzen tragen". Feige hatte den Pfarrer mit sofortiger Wirkung vom Vorsitz des Kirchenvorstandes entbunden und alle finanziellen Vollmachten auf den Kirchenvorstand übertragen. Zudem kündigte das Bistum an, die betroffene Pfarrei bis zur Rückzahlung der Gelder bei finanziellen Notlagen zu unterstützen, damit diese weiterhin ihren "seelsorgerischen Dienst an den Menschen" leisten könne. (tmg/KNA/dpa)