Deutsche Pfadfinder-Ringe nehmen muslimischen Verband auf
Ein historischer Beschluss für Pfadfinder in Deutschland: Mit einem Festakt hat der Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD) seine Aufnahme in die Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rdp) gefeiert. Wie die Verbände am Montag mitteilten, hat der Ringeausschuss den Beschluss, den BMPPD aufzunehmen, bereits am 5. Oktober gefasst. Damit sei zum ersten Mal seit der Gründung der Ringeverbände im Jahr 1949 ein weiterer Verband aufgenommen worden.
In den vergangenen zwei Jahren hatten BMPPD und rdp nach eigenen Angaben bereits intensiv und eng im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung miteinander gearbeitet. Der BMPPD darf somit die Insignien der Ringe tragen und in allen Gremien mitwirken. "Wir haben den BMPPD als einen Verband kennengelernt, der uneingeschränkt zu den Werten und Zielen des rdp, den pfadfinderischen Grundsätzen und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland steht", so Sebastian Köngeter aus dem Vorstand des rdp.
Der BMPPD wurde nach eigenen Angaben 2010 gegründet und hat danach zum Ziel, Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung zu stärken und zu fördern. In Deutschland bündeln die Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände die gemeinsamen Interessen ihrer Mitgliedsverbände mit rund 220.000 Mitgliedern. Dem "weiblichen" Ring gehören die Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) an. Zum "männlichen" Ring zählen die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), der VCP und der BdP. Eingebettet sind die deutschen Ringe in die Strukturen der beiden Weltorganisationen WAGGGS und WOSM. (KNA)