"Nur Fruchtshakes"

Duterte wirft Bischof Drogenkonsum vor – der kontert

Veröffentlicht am 27.11.2018 um 12:57 Uhr – Lesedauer: 

Manila ‐ "Ich vermute mal, Sie Hurensohn stehen auf illegale Drogen": Erneut hat der philippinische Präsident Rodrigo Duterte einen Bischof seines Landes hart angegriffen. Der verteidigt sich – und bleibt dabei ziemlich gelassen.

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Der philippinische Bischof Pablo Virgilio David hat den Vorwurf von Präsident Rodrigo Duterte zurückgewiesen, er nehme Drogen. "Drogenkonsument? Nein, Sir, ich nehme keine Drogen, weder legale noch illegale. Habe ich niemals getan. Ich helfe lediglich Drogenabhängigen beim Entzug", sagte der Bischof laut philippinischen Medien (Dienstag). Er nehme nicht einmal Medikamente, sondern trinke lediglich zum Frühstück "einen vitaminreichen Fruchtshake", so der Bischof von Kalookan weiter. Der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz ist einer der prominentesten Kritiker von Dutertes "Drogenkrieg".

Bischöfen mit Enthauptung gedroht

In einer öffentlichen Rede hatte der Präsident am Montag laut örtlichen Medien an die Adresse von Bischof David gesagt: "Ich wundere mich, warum Sie nachts immer ausgehen. Ich vermute mal, Sie Hurensohn stehen auf illegale Drogen." Kurz zuvor hatte Duterte den Bischof bereits des Diebstahls von Kirchenspenden beschuldigt. Die Angriffe gegen Bischof David sind Teil einer neuerlichen Hasstirade Dutertes gegen die katholische Kirche. Mehrfach hatte der Präsident zuletzt Bischöfen mit "Enthauptungen" gedroht, sollten sie in den illegalen Drogenhandel verwickelt sein.

Seit dem Amtsantritt Dutertes vor knapp zweieinhalb Jahren wurden mehr als 27.000 angebliche Drogenkriminelle auf offener Straße von der Polizei sowie anonymen Todesschwadronen erschossen. Kritiker des Drogenkriegs erklärt Duterte zu "Terroristen" oder beschuldigt sie, zu den Drahtziehern des Drogenhandels zu gehören.

Duterte hatte in der Vergangenheit immer wieder die katholische Kirche und den christlichen Glauben attackiert. Zuletzt meldete er sich zu Allerheiligen zu Wort und bezeichnete sich selbst als den einzig wahren "Schutzpatron", während er die katholischen Heiligen als "Trunkenbolde" beleidigte. "Diese Priester sind Hurensöhne", sagte er im Oktober 2016 über die Bischöfe und Priester seines Landes und warf ihnen vor, "Mätressen" zu haben. Später nannte er die Kirche eine "sündige Organisation" und kündigte sogar an, seine eigene "Duterte-Kirche" gründen zu wollen. (tmg/KNA)