Asia Bibi feiert Weihnachten in Sicherheitsverwahrung
Trotz ihres Freispruchs muss die in Pakistan verfolgte Christin Asia Bibi das Weihnachtsfest in Sicherheitsverwahrung feiern. Die pakistanische Regierung installierte zudem laut Medienberichten vom Wochenende bewaffnete Wächter in christlichen Wohnvierteln, um mögliche Übergriffe von Islamisten zu verhindern.
Vollstreckung der Todesstrafe verlangt
Asia Bibi war 2010 wegen Gotteslästerung zum Tod verurteilt und im Oktober überraschend vom Obersten Gerichtshof Pakistans freigesprochen worden. Nach dem Urteil hatten Islamisten mit gewaltsamen Protesten eine Vollstreckung der Todesstrafe verlangt. Die Regierung hatte zugesagt, Asia Bibi keine Ausreise zu genehmigen. Auch werde eine mögliche Revision des Urteils geprüft.
Der Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), sagte kürzlich in einem Interview, noch habe Pakistans Oberstes Gericht nicht entschieden, ob das Urteil revidiert wird; bis dahin könne Asia Bibi das Land nicht verlassen. Die Bundesregierung stehe aber "in regelmäßigem Kontakt mit der pakistanischen Regierung". Nach Angaben Grübels hat Asia Bibi bislang kein Asyl in Deutschland beantragt. "Wenn eine Ausreiseerlaubnis vorliegt, steht es Bibi frei, ein Aufnahmeersuchen in Deutschland zu stellen."
95 Prozent der Bevölkerung in Pakistan sind Muslime. Der Rest sind Minderheiten: Christen, Hindus, Sikhs und Parsen. Zur katholischen Kirche bekennen sich rund 1,5 Millionen Menschen. Zusammen mit den vielen unterschiedlichen christlichen Konfessionen leben in Pakistan sechs Millionen Christen, die zusammen etwa zwei Prozent der Bevölkerung ausmachen. (KNA)