Entfernung aus Ausstellung gefordert

Gekreuzigter "Ronald McDonald": Proteste gegen Kunstwerk

Veröffentlicht am 14.01.2019 um 11:57 Uhr – Lesedauer: 

Jerusalem ‐ Gegen das Kunstwerk "McJesus" finden derzeit in Israel teils gewaltsame Proteste statt – denn es zeigt das gekreuzigte Maskottchen der Fastfood-Kette McDonald's. Nicht nur die katholischen Bischöfe des Landes zeigen sich empört.

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Im israelischen Haifa gibt es handfesten Streit mit gewaltsamen Protesten um ein Kunstwerk mit einem gekreuzigten Ronald McDonald. Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes (AOCTS) forderten die Stadt auf, die als verletzend empfundene Christusdarstellung aus einer Kunstausstellung zu entfernen. Ähnlich äußerten sich Vertreter aramäischer Christen und jüdischer Organisationen.

Die Bischöfe betonten zwar am Freitagabend das Recht auf Meinungsfreiheit. Auch teile man das Ziel der Ausstellung, die Konsumgesellschaft zu kritisieren. Es sei aber nicht hinnehmbar, dazu "das bedeutendste Symbol der christlichen Religion" zu missbrauchen, so die Bischöfe.

Das Kunstwerk "McJesus" des finnischen Künstlers Jani Leinon zeigt das gekreuzigte Maskottchen der Fastfood-Kette McDonald's. Am Freitag wurden laut der Zeitung "Haaretz" bei Protesten drei Polizisten verletzt. Hunderte Christen hatten in Haifa demonstriert und versucht, in das Museum einzudringen, um das Kunstwerk zu entfernen. Ein 32-Jähriger wurde festgenommen. In der Nacht zuvor war ein Brandsatz auf das Museum geworfen worden.

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Auch Israels Kulturministerin Miri Regev fordert laut der Zeitung die Entfernung des Werkes, das die Gefühle von Christen verletze. In einem Brief an die Museumsleitung vom Donnerstag verwies sie demnach auf zahlreiche Beschwerden.

Am Samstag meldete sich auch das griechisch-orthodoxe Patriarchat zu Wort. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa forderte es die Entfernung mehrerer Kunstwerke, die Christus und Maria darstellen. Neben dem Werk des finnischen Künstlers stießen demnach Christus- und Mariendarstellungen als Barbie und Ken auf Kritik. Von der Stadt Haifa verlangte das Patriarchat eine Entschuldigung für die Finanzierung einer solchen Ausstellung.

"Kunstwerk verletzt religiöse Gefühle und muss entfernt werden"

Die Vereinigung der aramäischen Christen Israels und die jüdische Organisation Betsalmo verurteilten in einer gemeinsamen Stellungnahme "jegliche Gewalt gegen Sicherheitskräfte", wie die Tageszeitung "Israel HaYom" am Sonntag berichtete. "Dies beweist jedoch, dass dies ein Kunstwerk ist, das religiöse Gefühle verletzt und entfernt werden muss."

Das Museum erklärte mit Blick auf die Proteste: "Der Diskurs über Kunst, was immer sie beinhaltet, darf niemals in Gewalt übergehen und muss respektvoll sein, selbst in brisanten Situationen." Es kündigte an, einen Warnhinweis auf den potenziell verletzenden Charakter der Ausstellung anzubringen. Das Kunstwerk verweise auf den zynischen Gebrauch religiöser Symbole durch Großkonzerne, hieß es. Die Ausstellung "Heilige Güter" ist laut Bericht bereits seit August zu sehen und endet im Februar. (KNA)