Rom rudert im Streit um Münzen zurück

Bürgermeisterin: Geld aus Trevi-Brunnen geht doch weiter an Caritas

Veröffentlicht am 15.01.2019 um 09:35 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt/Rom ‐ Für große Aufregung hatte am Sonntag die Nachricht gesorgt, das Geld aus dem Trevi-Brunnen gehe künftig nicht mehr an die Caritas. Doch das war laut der Stadt Rom nur ein Missverständnis. Im Gegenteil: Die Caritas bekomme sogar noch mehr Geld.

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Das Geld, das Touristen in den römischen Trevi-Brunnen werfen, soll nun doch ausschließlich der Caritas in der Hauptstadt zugute kommen. Das habe Bürgermeisterin Virgina Raggi der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Dienstag) bestätigt, teilte das Blatt vorab am Montag mit. "Niemand hat jemals daran gedacht, der Caritas diese Mittel vorzuenthalten", so Raggi. Zuvor hatte es zum wiederholten Male eine Debatte darüber gegeben, ob die Münzen, die sich übers Jahr auf rund 1,5 Millionen Euro summieren, nicht breiter verteilt werden sollten.

Dem Bericht zufolge hat Raggi der Caritas auch die Einnahmen aus anderen römischen Brunnen zugesagt. So kämen pro Jahr noch einmal 200.000 Euro hinzu. Allerdings solle die Sammlung des Geldes künftig durch das Versorgungsunternehmen Acea erfolgen. Dessen Mitarbeiter würden die Münzen einsammeln, sortieren und weiterleiten; für diese Dienstleistung behalte die Acea eine Aufwandsentschädigung von rund 2.000 Euro ein. Der Rest solle ausnahmslos an die Caritas ausbezahlt werden, so Raggi.

Missverständnis

Seit 2001 ging das Geld an die Caritas des Bistums Rom, die in der Hauptstadt über 50 Sozialeinrichtungen und 145 Anlaufstellen in katholischen Pfarreien betreibt. Vom 1. April an sollten die Einnahmen aus dem Brunnen auf verschiedene Organisationen verteilt werden, aber auch in den Erhalt städtischer Kulturgüter fließen.

Raggi nannte diese Deutung einer Mitteilung der Stadtverwaltung vom Dezember ein Missverständnis. Medienberichten zufolge hatte sie sich am Sonntag mit den beteiligten Ressortchefs für eine "Klärung" getroffen.

In der Hoffnung, einmal nach Rom wiederzukommen, werfen Besucher eine Münze über die Schulter in das Becken der Fontana di Trevi. Mit rund 26 Metern Höhe und 50 Metern Breite ist der Brunnen der größte Roms und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten. Die prunkvolle Anlage wurde von 1732 bis 1762 nach einem Entwurf von Nicola Salvi im spätbarocken Stil errichtet. Eingeweiht wurde sie schon 1735 von Papst Clemens XII. (1730-1740). Von Juni 2014 bis November 2015 erfolgte eine aufwendige Restaurierung des Marmors. (tmg/KNA/dpa)