Gewalt durch Terrormiliz nimmt wieder zu

30.000 Nigerianer flüchten vor Boko Haram an einem Wochenende allein

Veröffentlicht am 29.01.2019 um 15:31 Uhr – Lesedauer: 

Genf ‐ Die Lage im Nordosten Nigerias ist dramatisch: Seit Jahresende nimmt die Gewalt durch die Terrormiliz Boko Haram wieder zu. Millionen Menschen sind auf der Flucht – allein am vergangenen Wochenende kamen Zehntausende dazu.

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Im Nordosten Nigerias sind allein am vergangenen Wochenende 30.000 Menschen vor der Terrormiliz Boko Haram geflohen. Das teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag in Genf mit. Die Menschen aus der Stadt Rann seien ins Nachbarland Kamerun geflüchtet.

Im Bundesstaat Borno nimmt die Gewalt von Boko Haram seit Jahresende wieder zu. Lokalen Medienberichten zufolge gelingt es der Terrormiliz auch, einzelne Dörfer wieder zeitweilig zu besetzen. Dabei werden oft Häuser und Nahrung zerstört. In den vergangenen Wochen verließen bereits 80.000 Menschen ihre Heimatorte. In der Region sind aktuell 1,8 Millionen auf der Flucht, rund um den Tschad 2,5 Millionen. Die anhaltende Gewalt erschwere auch die Arbeit von Hilfsorganisationen.

Im Rahmen des neuen Regional Refugee Response Plan (RRRP) sollen nun 250.000 Flüchtlinge sowie 50.000 Personen unterstützt werden, die Geflüchtete aufnehmen. Dafür brauche es 135 Millionen US-Dollar. 2017/18 seien jedoch nur 42 bzw. 56 Prozent der geforderten Summe zusammengekommen. (KNA)