Sondergipfel zu US-Migrationspolitik

Bischöfe aus den USA und Mexiko treffen sich wegen Mauer-Plänen

Veröffentlicht am 25.02.2019 um 13:25 Uhr – Lesedauer: 

El Paso ‐ Man wolle die Wahrnehmung der Migranten nicht der Politik überlassen, heißt es: Bischöfe von beiden Seiten der Grenze zwischen den USA und Mexiko kommen heute zu einem Sondergipfel zusammen. Ihr Thema: der Umgang mit Donald Trumps Mauer-Plänen.

  • Teilen:

Aus Sorge über die aktuelle US-Migrationspolitik haben Bischöfe aus den USA und Mexiko einen dreitägigen Sondergipfel einberufen. Bei dem Treffen, das an diesem Montag in El Paso (Texas) beginnt, wollen 14 Bischöfe aus Grenz-Diözesen ihrer Kritik Ausdruck verleihen und die weitere gemeinsame Vorgehensweise beraten, wie der katholische US-Pressedienst CNS berichtet. Erwartet werden auch Vertreter kirchlicher Migrations- und Sozialdienste sowie als päpstlicher Gesandter Robert Stark von der vatikanischen Abteilung für Migranten und Flüchtlinge.

Den Veranstaltern gehe es darum, "die Vorgehensweise abzustimmen, die Kräfte zu bündeln und den Umgang mit Migranten sowie ihre öffentliche Wahrnehmung nicht der Politik zu überlassen", hieß es. Aktueller Anlass des Treffens ist die Ausrufung des Nationalen Notstandes durch US-Präsident Donald Trump, der durch diese Maßnahme am von den Demokraten dominierten Abgeordnetenhaus vorbei die Finanzmittel zum Bau einer Grenzmauer zu Mexiko freigeben will. Die Demokraten im US-Kongress wollen am Dienstag über ein Ende des Notstandes abstimmen.

"Symbol von Trennung und Feindschaft"

Gegen den Notstand, den Mauerbau und Trumps Pläne, Asylanträge für die USA müssten bereits in Mexiko gestellt werden, hatten sich Bischöfe und Kardinäle aus Mexiko und den USA bereits vorige Woche gemeinsam ausgesprochen. "Eine Grenzmauer ist vor allem ein Symbol von Trennung und Feindschaft zwischen zwei befreundeten Ländern", hieß es damals. Ebenso machten ein immer brutaleres Vorgehen der US-Behörden gegen Asylsuchende sowie die Zunahme von Fremdenhass und Rassismus das Einschreiten der Kirche erforderlich, so die Bischöfe.

Die US-Bischofskonferenz will mit hochrangigen Experten bei dem Gipfel vertreten sein. Dabei werde es auch ein öffentliches Gebet für Angehörige aller Glaubensrichtungen geben. Symbolhaft soll dazu die Wüste gesegnet und an die vielen Migranten erinnert werden, die auf dem gefährlichen Weg über die Grenze gestorben sind. (KNA)