Papst: Schlechtes Reden über andere ist vom Teufel angestiftet!
Papst Franziskus hat schlechtes Reden über andere scharf kritisiert. Geschwätz säe Zwietracht, Feindschaft und Böses, sagte er am Sonntagabend bei einem Pfarreibesuch im Norden des Bistums Rom. "Wenn Du schlecht über andere redest, beginnst du einen Krieg. Es ist ein Schritt zum Krieg, zur Zerstörung. Einen anderen durch Worte zu zerstören, ist genauso, wie dies mit einer Atombombe zu tun", sagte der Papst. Sprache könne ebenso zerstörerisch wirken, wie eine Atombombe, unterstrich Franziskus in seiner Predigt. Er rief dazu auf, sich in der ab Mittwoch beginnenden 40-tägigen Fastenzeit darüber Gedanken zu machen, wie man mit anderen umgehe.
Der Papst feierte zum Abschluss seines halbtägigen Besuchs der Kirche "San Crispino da Viterbo" im römischen Vorort Labaro eine Messe mit der Gemeinde. Dabei legte er das Tagesevangelium aus, in dem es heißt: "Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst?" (Lk 6, 39-45).
"Wir sind Spezialisten, das Schlechte im anderen zu sehen, aber nicht in uns", erklärte Franziskus dazu. Dann schlug er den Bogen zum Geschwätz über andere, das im Haushalt, dem eigenen Viertel, auf der Arbeit, in der Schule oder auch in einer Pfarrei zu "Kriegen" führen könne.
Angestiftet vom Teufel
Das Herumkritisieren an anderen sei vom Teufel angestiftet, sagte der Papst und nannte auch zwei Gegenmittel: Beten - für die anderen und auch für sich, damit es einem gelinge, zu schweigen. Sollte das nicht helfen, gab Franziskus einen praktischen Tipp: "Beißt euch auf die Zunge. Dann schwillt sie an, so dass ihr nicht sprechen könnt." Die Gemeinde quittierte diese Aussage des Papstes mit Applaus und Schmunzeln.
Seit Beginn seines Pontifikats im Jahr 2013 spricht Papst Franziskus in seinen Predigten und Ansprachen immer wieder vom Teufel und der Macht des Bösen. Zuletzt hatte er in seiner Abschlussrede beim Anti-Missbrauchsgipfel erklärt, Geistliche, die Kinder missbrauchten, machten sich zu Werkzeugen des Teufels.
Franziskus setzte mit dem Besuch am Sonntag seine Pfarreibesuche im Bistum Rom fort. Er war gegen 16 Uhr in Labaro angekommen. Vor der Messe traf er Kinder und Jugendliche der Gemeinde sowie Eltern mit ihren Täuflingen. Er nahm sich auch Zeit für Arme, Kranke, Behinderte, Obdachlose und ehrenamtliche Helfer. Das Kirchenoberhaupt nahm zudem einigen Gemeindemitgliedern die Beichte ab. (tmg/KNA)