Spanische Katholiken protestieren gegen "Gendergesetze"

Mit dem "Hitler-Bus" gegen Feministinnen

Veröffentlicht am 05.03.2019 um 13:16 Uhr – Lesedauer: 

Spanien ‐ Hitler sorgt immer für Aufmerksamkeit, dachte sich wohl eine Gruppe von Katholiken in Spanien – und pinselte das Konterfei des Diktators auf ihren Bus. Ziel der Aktion: Kurz vor dem Internationalen Frauentag will man gegen "Feminazis" protestieren.

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Die katholische spanische Organisation "Hazte Oir" ("Verschafft Euch Gehör") protestiert mit dem Konterfei eines geschminkten Adolf Hitlers gegen von ihnen als "Feminazis" bezeichnete Feministinnen und den Internationalen Frauentag am 8. März. Die Kampagne der Organisation wurde am 28. Februar vorgestellt, berichtete die französische Tageszeitung La Croix am Montag. "Hazte Oir" vergleiche Frauen, die sich für Geschlechtergerechtigkeit und Gesetze zum Schutz vor häuslicher Gewalt einsetzten, mit Hitler und den Taten der Nationalsozialisten.

Detail des Busses von "Hatze Oir": Adolf Hitler mit pinken Lippen und Wimperntusche.
Bild: ©HazteOir.org (flickr.com), CC-BY-SA 2.0

Adolf Hitler auf dem Bus von "Hazte Oir": mit pink geschminkten Lippen und Wimperntusche. Auf seiner Kappe das Symbol des Internationalen Frauentages.

Auf dem Bus der Organisation ist Adolf Hitler mit pink geschminkten Lippen dargestellt. Auf seiner Kappe ist statt Reichsadler und Hakenkreuz das Emblem des Internationalen Frauentages zu sehen. Neben diesem Bild steht der Slogan: "#StopFeminazis. Es ist nicht Gendergewalt, es ist häusliche Gewalt". "Hazte Oir" wolle erreichen, dass die seit 2017 geltenden Gesetze zum Schutz von Opfern häuslicher Gewalt und LGBT-Personen widerrufen werden, so La Croix. Im Vorfeld des Weltfrauentages Anfang März und der spanischen Parlamentswahlen im April fahre die Organisation mit ihrem Bus durch mehrere Städte Spaniens.

Der Sprecher von "Hazte Oir", Luis Losada, sagte nach Angaben von La Croix, dass Gesetze zum Schutz von LGBT-Personen die Gleichheit aller Menschen einschränken würden. Weiter argumentiere die Organisation, dass diese Gesetze Männer diskriminierten. "Hazte Oir" trete für familiäre Werte und den Wert des Lebens ein. Eine frühere Kampagne der Organisation, die sich diffamierend gegen Transgender-Personen richtete, wurde gerichtlich verboten. Laut La Croix besitzt "Hazte Oir" Verbindungen zu der rechts-nationalen Gruppe "El Yunque", welche von Kritikern als paramilitärische Bewegung bezeichnet wird. (cst)