Taize: Muslime und Christen feiern gemeinsam Maria
Christliche und muslimische Jugendliche werden zu Ehren Marias gemeinsam das Fest der Verkündigung des Herrn am 25. März begehen. Die Feier wird im Rahmen des Internationalen ökumenischen Jugendtreffens in der libanesischen Hauptstadt Beirut vom 22. bis 26. März stattfinden, wie der vatikanische "Fidesdienst" (Dienstag) unter Berufung auf die Veranstalter berichtete. Das Treffen wird von der Gemeinschaft von Taize sowie den Kirchen des Libanon und dem Rat der Kirchen im Mittleren Osten organisiert.
Rund 1.600 Jugendliche werden zum Internationalen ökumenischen Jugendtreffen in Beirut erwartet. Die meisten davon gehören zu den verschiedenen christlichen Kirchen in den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens. Auch Jugendliche aus Europa haben ihre Teilnahme angekündigt. Ziel des Treffens ist laut den Veranstaltern unter anderem, jungen Europäern die Tradition der Ostkirchen zugänglich zu machen und mehr über das Zusammenleben von Christen und Muslimen im Libanon zu erfahren.
"Verkündigung des Herrn" als Nationalfeiertag
Am Fest der Verkündigung des Herrn gedenken Christen der im Lukasevangelium (Lk 1,26–38) geschilderten Ankündigung des Erzengels Gabriel, dass Maria den Sohn Gottes vom Heiligen Geist empfangen und ihn gebären werde. Im Libanon wurde das Fest im Jahr 2010 zum Nationalfeiertag erklärt, um im Gedenken an Maria einen Berührungspunkt zwischen Muslimen und Christen herzustellen. Seither werden jährlich an diesem Tag insbesondere an Marienheiligtümern gemeinsame Feierlichkeiten zu ihren Ehren abgehalten.
Maria, arabisch "Maryam", gehört nach islamischer Auffassung als jungfräuliche Mutter Jesu, der als letzter Prophet vor Mohammed gilt, zu den von Gott auserwählten Menschen. Neben Khadija, der ersten Frau Mohammeds, und Fatima, seiner Tochter, gilt Maria als eine der "besten Frauen" und somit als Vorbild für alle muslimischen Frauen. (mal)