Bischof Glettler: 1,50 Euro pro Stunde ist ein Hohn
Der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler hat den Plan der österreichischen Regierung für einen Höchststundensatz für Asylbewerber kritisiert. Innenminister Herbert Kickl hatte vorgeschlagen, dass Asylbewerber für Hilfstätigkeiten bei Bund, Ländern oder Gemeinden nicht mehr als 1,50 Euro pro Stunde verdienen sollen. "1,50 Euro ist ein Hohn", sagte der Bischof gegenüber der Nachrichtenagentur APA am Montag.
Bisher dürfen Städte und Gemeinden in Österreich über den sogenannten "Anerkennungsbeitrag" selbst entscheiden, der zusätzlich zur Grundsicherung gezahlt wird. In den Ländern ist der Unterschied zwischen den Verdiensten recht groß, zum Teil beträgt er bis zu fünf Euro in der Stunde. Auf den Plan des Innenministeriums reagieren die Kommunen sehr unterschiedlich: Während etwa der Generalsekretär des Städtebundes, Thomas Weninger, gegenüber dem ORF eine "Bandbreite von 1,50 bis fünf Euro" für die Gemeinden forderte, ist der Präsident des Gemeindebundes, Alfred Riedl, mit der Regelung einverstanden. Der "Anerkennungsbeitrag" sei kein Lohn und deshalb nicht so wichtig, wesentlich sei die Integrationsleistung der Tätigkeit. (cph)