Möglicher "Heiliger des Internets"

Postulator: Körper von Carlo Acutis ist unversehrt

Veröffentlicht am 12.04.2019 um 11:50 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Vielleicht hat der potenzielle Internet-Patron Carlo Acutis bald die nächste Stufe zur Seligsprechung erklommen: In seinem Fall gibt es jetzt neue Erkenntnisse – und die betreffen den Leichnam des Jugendlichen.

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Laut dem Postulator im Kanonisationsprozess ist der Körper von Carlo Acutis unversehrt. "Nach dem, was ich gehört habe, ist der Körper intakt", sagte Nicola Gori am Montag dem italienischen Fernsehsender Tv2000. Die Unversehrtheit kann ein wichtiges Indiz im Seligsprechungsprozess sein.

Der 1991 geborene und 2006 gestorbene Acutis war computerbegeistert und legte unter anderem ein Online-Verzeichnis Eucharistischer Wunder an. Seit seinem Tod hat sich die Bewunderung für ihn verbreitet – manche hoffen, dass er einmal Patron des Internets werden könnte. Papst Franziskus lobte den "ehrwürdigen Diener Gottes" in seinem Schreiben "Christus vivit": Acutis habe gewusst, dass "Mechanismen der Kommunikation, der Werbung und der sozialen Netzwerke genutzt werden können, um uns einzuschläfern und abhängig zu machen vom Konsum". Er habe es aber verstanden, "die neuen Kommunikationstechniken zu nutzen, um das Evangelium zu verbreiten sowie Werte und Schönheit zu vermitteln."

Um selig- oder heiliggesprochen zu werden, müssen durch die Fürsprache des Verstorbenen ein (selig) oder zwei (heilig) Wunder geschehen. Ein Indiz ist der Erhaltungszustand der exhumierten Leiche. Dieser reicht laut der australischen Sachbuchautorin Heather Pringle nicht aus, damit die betreffende Person heiliggesprochen wird. Vielmehr zieht der Vatikan Lebenszeugnisse und Berichte zur Urteilsbildung heran. Postulator Gori betonte weiterhin, er warte die medizinische Untersuchung von Acutis‘ Körper ab. Erst danach könne man etwas Abschließendes sagen. (cph)