Emeritierter Papst wird heute 92 Jahre alt

Franziskus stattet Benedikt XVI. Geburtstags- und Osterbesuch ab

Veröffentlicht am 16.04.2019 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Heute gibt es im Kloster "Mater Ecclesiae" Grund zum Feiern: Benedikt XVI. vollendet sein 92. Lebensjahr. Papst Franziskus stattete ihm bereits gestern einen Besuch ab. Privatsekretär Georg Gänswein verrät Näheres zum Tagesablauf.

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Papst Franziskus hat seinem Vorgänger Benedikt XVI. am Montagnachmittag den üblichen Osterbesuch abgestattet. Dabei habe er diesem gleichzeitig persönliche Glückwünsche zum bevorstehenden Geburtstag überbracht, teilte der Vatikan im Anschluss mit. Am Dienstag feiert der emeritierte Papst (2005-2013) seinen 92. Geburtstag. Franziskus besuchte Benedikt XVI. in dessen Residenz im Kloster "Mater Ecclesiae" in den Vatikanischen Gärten.

Wie schon im vergangenen Jahr wollte Benedikt XVI. seinen Geburtstag mit einer Messe beginnen, Mittag- und Abendessen sollen trotz der Karwoche dem Anlass angemessen sein, sagte sein Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Für ein Geburtstagsständchen werde die Musikkapelle der Schweizergarde sorgen.

Der Bruder des früheren Papstes, Georg Ratzinger (95), war bis vor einer Woche zu Gast im Vatikan. Bei der Geburtstagsfeier ist er nicht anwesend. Zuvor hatte Georg Ratzinger seinen Bruder an Weihnachten besucht.

Zurückgezogenes Leben

Joseph Ratzinger wurde am 16. April 1927 im bayerischen Marktl am Inn geboren. 2005 wurde er zum Nachfolger von Johannes Paul II. (1978-2005) gewählt. Am 28. Februar 2013 trat Benedikt XVI. als erster Papst der Neuzeit freiwillig zurück. Er begründete die Entscheidung mit seinen nachlassenden körperlichen und geistigen Kräften. Seither führt er ein zurückgezogenes Leben in einem umgebauten früheren Kloster in den vatikanischen Gärten.

Für Diskussionen sorgte in den vergangenen Tagen ein Text von Benedikt XVI., in dem er Gedanken zu Ursachen und Charakter der kirchlichen Missbrauchskrise formuliert. Der für das bayerische "Klerusblatt" gedachte Beitrag war vorab von mehreren Internetportalen auf Englisch, Deutsch und Italienisch verbreitet worden. Im Schreiben "Die Kirche und der Skandal des sexuellen Missbrauchs" bezeichnet Benedikt den "Zusammenbruch der katholischen Moraltheologie" und eine zunehmende Gottlosigkeit in Kirche und Gesellschaft seit den 1960er Jahren als Hauptursachen der Missbrauchskrise. Zahlreiche kritische Reaktionen auf das Schreiben folgten. (tmg/KNA)