COMECE wirbt vor Europawahlen für Solidarität

EU-Bischöfe: Flüchtlingsdrama im Mittelmeer ist "Schande für Europa"

Veröffentlicht am 19.04.2019 um 15:31 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ In einem Aufsatz für die Jesuitenzeitschrift "Civilta Cattolica" hat der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Erzbischof Jean-Claude Hollerich, Europas Umgang mit Migranten und Flüchtlingen scharf kritisiert.

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Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Erzbischof Jean-Claude Hollerich, hat Europas Umgang mit Migranten und Flüchtlingen scharf kritisiert. "Das Drama der Flüchtlinge und Migranten auf dem Mittelmeer ist eine Schande für Europa", schreibt er in einem Aufsatz für die Jesuitenzeitschrift "Civilta Cattolica" (Freitag). Das Mittelmeer, das eigentlich Europa, Asien und Afrika verbinde, habe sich in eine "Trennmauer aus Wasser" und einen "riesigen Friedhof" verwandelt. Die EU hatte im März die Mission "Sophia" zur Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer vorerst eingestellt.

"Europa wird nur katholisch bleiben, wenn wir die Begegnung mit den Migranten gemäß dem Evangelium leben", schreibt Hollerich. Der Luxemburger Jesuit wirbt in seinem mehrseitigen Beitrag unter dem Titel "Unterwegs zu den Europawahlen" für Solidarität und ein Europa, das "Unterschiede als wirkliche Bereicherung" erkenne. Die Europapolitik fordert er auf, erneut den Menschen ins Zentrum zu rücken. Die Europawahl Ende Mai sieht der COMECE-Vorsitzende als Gelegenheit, neue Fundamente zu schaffen: "Damit die Europäische Union den Europäern dient und ein Faktor für den Frieden auf der Welt ist." Der Erzbischof würdigt die EU als "Projekt des Friedens" und verurteilt zunehmenden Populismus, der mit den Ängsten der Bevölkerung Politik mache. (KNA)