Regensburger Bischof sprach in Heiligenkreuz über Laienberufung

Voderholzer gegen Frauenweihe und "Neuerfindung" der Kirche

Veröffentlicht am 12.05.2019 um 15:23 Uhr – Lesedauer: 
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer während eines Interviews in Regensburg am 21. Juli 2016.
Bild: © KNA

Regensburg/Heiligenkreuz  ‐ Vor wenigen Tagen wurde seine erneute Berufung zum Mitglied der vatikanischen Glaubenskongregation bekannt gegeben, nun sprach Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer zum Apostolat der Laien - und erteilte der Weihe von Frauen eine klare Absage.

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Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sieht keine Möglichkeit der Weihe von Frauen in der katholischen Kirche. "Es führt uns keinen Millimeter weiter, wenn wir uns die Geschichte der Kirche zurechtbasteln, um uns dann am Ende etwa ein Frauenpriestertum zu genehmigen", sagte Voderholzer laut der diözesanen Internetseite am Samstag an der Hochschule Papst Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien.

Dort sprach der Bischof demnach bei einem Symposium über die Frage der Laienberufung. Christus habe sehr bewusst mit Blick auf die innere Logik des priesterlichen Dienstes einen Kreis von Männern ausgewählt und ihnen die apostolischen Vollmachten übertragen.

"Das war keine Rücksicht auf seine Zeit. Im Gegenteil", ergänzte Voderholzer. Christus habe im Gegensatz zu fast allen Kulturen seiner Zeit, die weibliches Priestertum in den unterschiedlichsten Formen gekannt hätten, entschieden. Die Kirche habe kein Recht, von dieser Vorgabe abzuweichen. "Die Diakonissen erfüllten eben keinen apostolischen Dienst. Sie trugen kein Weiheamt." Im Übrigen hätten Gemeinde- und Pastoralreferentinnen heute weit mehr Kompetenzen als die altkirchlichen Diakonissen.

Pflicht der Bischöfe, "Glaubensgut rein weiterzugeben"

Zum von den deutschen Bischöfen geplanten "synodalen Weg" erklärte Voderholzer: "Ein synodaler Prozess, der meint, vor allem die Kirche neu erfinden zu sollen, beschreitet einen Weg der Zerstörung. Er zerspaltet die Christen, er zerstückelt die Kirche, er beschädigt letztlich auch unsere Gesellschaft und belastet auch die evangelischen Glaubensgemeinschaften."

Die Pflicht des bischöflichen Dienstes komme sehr konkret im Weiheversprechen zum Ausdruck, fügte Voderholzer hinzu. "Der Bischof gelobt unter anderem, das von den Aposteln überlieferte Glaubensgut rein und unverkürzt weiterzugeben." Damit habe er eine persönliche Verpflichtung übernommen. Kein Gremium, kein Komitee und keine Synode könne diese personale Verbindlichkeit ersetzen.

Es gehe darum, dass sich alle Beteiligten des "synodalen Weges" ihrer je eigenen Berufung vergewisserten. Der Erneuerungsweg der Kirche gelinge, "wenn wir uns um Heiligkeit bemühen. Nicht Mehrheit, sondern Heiligkeit, das muss unser Ziel sein." Er warne vor einer Klerikalisierung der Laien und einer Laisierung der Kleriker, so Voderholzer weiter. (KNA)