"Wir müssen uns öffnen"
Zudem forderte er stärkeren Einfluss der Bischöfe und Kardinäle sowie eine Internationalisierung der Kurie. Der Informationsaustausch zwischen den Kardinälen und Bischöfen müsse gestärkt werden.
Kasper fordert Mentalitätswechsel in Kurie
Grundsätzlich sprach sich der Kardinal für eine größere Offenheit der Kirche aus. "Wir müssen uns öffnen - hören. Man kann nicht alles tun, was die Menschen wollen. Aber, man muss hinhören und eingehen auf die Fragen. Da ist - glaube ich - ein Mentalitätswandel in der Kurie notwendig."
Als größte Herausforderungen für den neuen Papst sieht Kasper, die Grundbotschaft des Evangeliums verständlich zu vermitteln, um "der Welt eine Perspektive des Sinns zu geben". Der neue Papst müsse "ein Mann des Glaubens sein, der von Gott zu sprechen versteht". Zudem müsse die Kirche in einer zwar globalisierten, aber kulturell sehr verschiedenen Welt eine Einheit in der Vielfalt verwirklichen. "Das gibt den lokalen beziehungsweise den kontinentalen Kirchen einen gewissen Freiraum".
Papstrücktritt als wichtiger Reformschritt
Den Rücktritt von Benedikt XIV. wertete Kasper als "wichtigen Reformschritt", der das Amt menschlicher mache. Der Kurienkardinal erwartet unmittelbar keinen grundlegenden Wandel in der Position der Kirche zur Priesterweihe von Frauen, sprach sich aber für mehr Frauen in Leitungspositionen aus: "Es gibt sehr viele Führungspositionen in der Kirche, die gar nicht an die Priesterweihe gebunden sind. Das einmal schrittweise alles zu tun, dann hätten wir schon vieles getan." (KNA)