Kardinal Kasper spricht sich für Reformen im Vatikan aus

"Wir müssen uns öffnen"

Veröffentlicht am 01.03.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Walter Kasper.
Bild: © KNA
Klerus

Berlin ‐ Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper hat sich vor der Papstwahl für Reformen im Vatikan ausgesprochen. Wegen der Skandale, die die katholische Kirche in den letzten Jahren erschütterten, sei mehr Transparenz notwendig, sagte Kasper am Freitag im Interview der Deutschen Welle.

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Zudem forderte er stärkeren Einfluss der Bischöfe und Kardinäle sowie eine Internationalisierung der Kurie. Der Informationsaustausch zwischen den Kardinälen und Bischöfen müsse gestärkt werden.

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Video: © Sarah Schortemeyer

Kardinal Walter Kasper über die Rolle der Frau in der Kirche und ein mögliches Diakoninnenamt.

Kasper fordert Mentalitätswechsel in Kurie

Grundsätzlich sprach sich der Kardinal für eine größere Offenheit der Kirche aus. "Wir müssen uns öffnen - hören. Man kann nicht alles tun, was die Menschen wollen. Aber, man muss hinhören und eingehen auf die Fragen. Da ist - glaube ich - ein Mentalitätswandel in der Kurie notwendig."

Als größte Herausforderungen für den neuen Papst sieht Kasper, die Grundbotschaft des Evangeliums verständlich zu vermitteln, um "der Welt eine Perspektive des Sinns zu geben". Der neue Papst müsse "ein Mann des Glaubens sein, der von Gott zu sprechen versteht". Zudem müsse die Kirche in einer zwar globalisierten, aber kulturell sehr verschiedenen Welt eine Einheit in der Vielfalt verwirklichen. "Das gibt den lokalen beziehungsweise den kontinentalen Kirchen einen gewissen Freiraum".

Papstrücktritt als wichtiger Reformschritt

Den Rücktritt von Benedikt XIV. wertete Kasper als "wichtigen Reformschritt", der das Amt menschlicher mache. Der Kurienkardinal erwartet unmittelbar keinen grundlegenden Wandel in der Position der Kirche zur Priesterweihe von Frauen, sprach sich aber für mehr Frauen in Leitungspositionen aus: "Es gibt sehr viele Führungspositionen in der Kirche, die gar nicht an die Priesterweihe gebunden sind. Das einmal schrittweise alles zu tun, dann hätten wir schon vieles getan." (KNA)

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Auf der Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Trier hatte sich Kardinal Kasper bereits für ein spezielles Diakonat für Frauen ausgesprochen: