Gemeinsames Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2019

Kirchen-Spitzen fordern Integration: "Unterschied bietet Chance"

Veröffentlicht am 21.05.2019 um 12:15 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und kultureller Prägung biete für alle Beteiligten die Chance zum persönlichen Wachstum: Das betonen die Spitzen der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirchen in Deutschland.

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Die Integration von Flüchtlingen kann nach Ansicht der Kirchen in Deutschland den Horizont aller erweitern. "Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher kultureller Prägung bietet für alle Beteiligten die Chance zum persönlichen Wachstum", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Text der Spitzen von katholischer, evangelischer und orthodoxer Kirche in der Bundesrepublik. Der Aufruf ist unterzeichnet von Kardinal Reinhard Marx, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Metropolit Augoustinos.

Weiter betonen sie in dem Schreiben, das mit Blick auf die Interkulturelle Woche Ende September verfasst ist, dass das Erlernen einer anderen Sprache eine andere Mentalität erschließe und eine andere Kultur lebendig werden lasse. Der Dialog mit Angehörigen anderer Kulturen und Religionen erweitere den Horizont. Es sei menschliche Größe im Sinne des Evangeliums, "andere in ihrem Anders-Sein wahrzunehmen, sie sogar in Demut höher einzuschätzen als sich selbst und ihnen dabei echtes Wohlwollen entgegenzubringen".

In dem Dokument weisen die drei Vorsitzenden darauf hin, dass "die Menschen weltweit im Zuge der Globalisierung, erhöhter Mobilität und nahezu uneingeschränkter Kommunikationsmöglichkeiten immer näher zusammenrücken". Deshalb sei es wichtig, "mit aller Kraft daran zu arbeiten, dass dies zu einem Wachstumsschritt in Richtung eines friedlichen Miteinanders über alle Unterschiedlichkeiten hinweg führt". Jeder Einzelne sei gefordert. "Jedem Einzelnen mit Aufmerksamkeit und Respekt zu begegnen, trägt dazu bei, dass in unserer Gesellschaft Gräben der Ignoranz, Mauern der Abschottung und Fronten des Hasses überwunden werden", fügten die Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, des Rats der Evangelischen Kirche und und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland hinzu. (KNA)