Bischof Oster sendet "Botschafter der Neuevangelisierung" aus
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat zu Pfingsten neun kirchliche Mitarbeiter als "Botschafter und Botschafterinnen der Neuevangelisierung" ausgesandt. Sie sollen sich in besonderer Weise der Suche nach neuen Wegen der Verkündigung der Frohen Botschaft widmen, heißt es auf der Internetseite der Diözese. "Wir wollen über die Neuevangelisierung informieren, sie biblisch vertiefen und zur Umsetzung ihrer Ziele ermutigen, zum Beispiel neu zu fragen, warum, was und wem wir glauben", sagte Hildegard Weileder-Wurm, Referentin in der Frauenseelsorge und eine der Gesandten. Man suche dazu das Gespräch mit allen Gläubigen des Bistums und allen Interessierten.
Anlass der Aussendung war laut Bischof Oster der Polen-Besuch von Papst Johannes Paul II. vor 40 Jahren. Dieser habe damals zum ersten Mal von einer neuen Evangelisierung gesprochen.
Weiter sagte Oster zum Pfingstfest, nachdem vor mehr als 2.000 Jahren der Heilige Geist über die versammelte Jüngergemeinschaft gekommen sei, habe die Kirche angefangen, ihr Umfeld zu verändern. Dieses Geschehen sei indes kein Selbstläufer. "Der Geist wirkt, aber er will unsere Mitwirkung", erklärte der Bischof. Stolz und Ängste verschlössen sich dem Heiligen Geist. "Der Geist Gottes braucht echte Demut, um in uns existenziell wirksam werden zu können und nicht nur in Gedanken."
Oster ergänzte, wer sich wirklich auf Jesus einlasse, wer beginne, mit ihm in Freundschaft zu leben und ihn kennen- und lieben lernen wolle, und wer den Geist Gottes demütig darum bitte, ein Jünger oder eine Jüngerin zu werden, um Jesus zu bezeugen - dem werde eine Freude und ein Friede geschenkt, wie es nichts auf der Welt sonst zu geben vermöge.
Der Begriff "Neuevangelisierung" meint nicht etwa eine zweite Christianisierung, sondern eine erneute Einwurzelung und Vergegenwärtigung des Evangeliums in einer immer glaubensloseren Gesellschaft, verbunden mit einem neu entzündeten Eifer und neuen Methoden in der Verkündigung. (cst/KNA)