Burke und Bischöfe verteidigen traditionelle Lehren gegen Zeitgeist
Der US-amerikanische Kardinal Raymond Leo Burke und eine kleine Gruppe an bischöflichen Mitstreitern haben traditionelle Lehren der Kirche gegen den Zeitgeist verteidigt. Wie der National Catholic Register am Montag berichtete, wird in einer "Declaration of Truths" (Deklaration von Wahrheiten) eine "große spirituelle Epidemie" beklagt, die zu weltweiter "doktrinärer Konfusion und Fehlorientierung" geführt habe.
Dadurch sei "die spirituelle Gesundheit und die ewige Erlösung vieler Seelen" in Gefahr. Der aus 40 Punkten bestehende Text grenzt das Christentum explizit von anderen Religionen ab, betont die Lehren zur Sexualität, Wiederverheiratung Geschiedener und bekräftigt die traditionelle Sicht der Rolle von Frauen in der Kirche.
Kritik an Haltung des Papstes zur Todesstrafe
Das Dokument kritisiert die eindeutige Haltung des Papstes zum Verbot der Todesstrafe. Die Kirche habe nicht geirrt, als sie noch den Standpunkt vertrat, dass die Ausübung der Todesstrafe zulässig sei, wenn sie "wirklich notwendig ist, die gerechte Ordnung von Gesellschaften" aufrecht zu erhalten. Ausdrücklich bekräftigen die Bischöfe ihr Nein zur Teilnahme protestantischer Gläubiger an der Eucharistie.
Zu den Unterzeichnern zählen neben Kardinal Burke die Bischöfe Athanasius Schneider, Tomash Peta und Jan Pawel Lenga aus Kasachstan sowie der litauische Kardinal Janis Pujats.
Im November 2016 war ein Brief der vier Kardinäle Burke, Walter Brandmüller, Carlo Caffarra (1938-2017) und Joachim Meisner (1933-2017) öffentlich geworden. Darin äußerten sie eine Reihe von Zweifeln ("Dubia") am Nachsynodalen Schreiben "Amoris laetitia" über Ehe und Familie und forderten vom Papst die Klärung offener Fragen. Nach eigener Darstellung der Kardinäle hatten sie ihre Anfrage erst öffentlich gemacht, als der Papst nicht darauf reagiert habe. (tmg/KNA)