Schweizer Bischof bannt "gloria.tv"
Den Liechtensteiner Erzbischof Wolfgang Haas forderte Huonder auf, einem seiner Geistlichen ein Aufenthaltsverbot im Bistum Chur aufzuerlegen. Es handele sich um den Priester Markus Doppelbauer, der ebenfalls für "gloria.tv" arbeite.
Huonder fordert Nay auf, sich schriftlich von einem "gloria.tv"- Video zu distanzieren, das Bischöfe mit Hakenkreuzen zeige. Weitere inzwischen aufgeschaltete Videos mit Hakenkreuz seien zu löschen und vom Server zu nehmen. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte sich bereits Mitte Februar von "gloria.tv" distanziert.
Informationen über redaktionelle Verantwortung verlangt
Bischof Huonder beruft sich auf "das Recht an seinem Bild und Wort". Er habe bereits von "gloria.tv" gefordert, dass "alle Videos sowie auch ältere Dokumente, Empfehlungen und Audio-Files, die ihn betreffen und die von 'gloria.tv' produziert oder zu Werbezwecken eingesetzt wurden, gelöscht und vom Server genommen werden".
Huonder verlangt Informationen darüber, wer die redaktionelle Verantwortung für das Herstellen, Aufschalten und Verbreiten der Videos trage. Für englischsprachige News weise Reto Nay jede Mitverantwortung von sich.
Persönlichkeitsrechte und religiöse Gefühle verletzt
Der Churer Bischof betont, dass das "Privatportal" ohne kirchlichen Auftrag handele. Es gebe keine strukturelle oder finanzielle Verbindung mit der Diözese. Es sei zu bedauern, dass durch "inakzeptable Vorgänge" auf "gloria.tv" Persönlichkeitsrechte und religiöse Gefühle vieler Menschen verletzt würden.
Die politische Gemeinde Sedrun im Kanton Graubünden hatte am Dienstag von der dortigen Kirchengemeinde die Entlassung des Priesters Reto Nay gefordert, sofern dieser seine Arbeit bei "gloria.tv" nicht niederlege. (KNA)