Urin im Weihwasser – Kirche wegen Vandalismus geschlossen
Die katholische Pfarrkirche Sankt Remigius im rheinland-pfälzischen Ingelheim ist wegen Vandalismus vorerst geschlossen worden. Wie das Bistum Mainz am Donnerstag mitteilte, fand Pfarrer Christian Feuerstein seit einigen Wochen Zigarettenasche im Beichtstuhl und Urin in allen Weihwasserbehältern. Der Küster habe diese Verunreinigung unter "Ekelanfällen" beseitigt. Außerdem sei aufgefallen, dass in der Kirche immer wieder Kerzen verstellt und angezündet worden seien.
Verdächtiger gefasst
Inzwischen sei ein verdächtiger Mann von der Polizei gefasst worden. Er war beim versuchten Diebstahl einer Bibel ertappt worden. Nach einem Bericht der "Mainzer Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag) handelt es sich um einen 36-jährigen Ingelheimer, der einen verwirrten Eindruck gemacht habe.
Bis zum Ende der Sommerferien wird die Kirche zur Sicherheit trotzdem nur zu den Gottesdienstzeiten zugänglich sein. "Wir wollen eigentlich ein offenes Gotteshaus, in dem die Menschen einen Ort der Ruhe und des Gebetes finden", sagte der Pfarrer. "Leider hat eine offene Kirche aber die Kehrseite, dass sie immer wieder Ort für Verunreinigung und Vandalismus wird." Er bat alle Passanten und Besucher, "einen Blick auf die Kirche zu halten, um solchen Vorfällen vorzubeugen und frühzeitig Einhalt zu gebieten".
Weihwasserbecken stehen meist in der Nähe der Eingänge katholischer Kirchen. Beim Betreten des Gotteshauses benetzen Christen mit dem Wasser ihre Fingerkuppen und bekreuzigen sich. Der Ritus erinnert an das Sakrament der Taufe. Dabei wird dem in die Kirche Aufzunehmenden Wasser über den Kopf gegossen. (tmg/KNA)