Nach verheerendem Kathedralbrand im April

Es kann losgehen: Wiederaufbau-Gesetz für Notre-Dame verabschiedet

Veröffentlicht am 17.07.2019 um 09:50 Uhr – Lesedauer: 

Paris ‐ Die Pariser Kathedrale Notre-Dame steht vor ihrer Auferstehung: Frankreichs Parlament hat das Gesetz zum Wiederaufbau angenommen. Der könnte durch Ausnahmeregelungen tatsächlich in fünf Jahren gelingen – und soll "erfinderisch" sein.

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Nach dem Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame im April hat das französische Parlament ein Gesetz zum Wiederaufbau angenommen. 91 Abgeordneten stimmten für das mehrfach überarbeitete Gesetz und 8 dagegen, berichten französische Medien am Dienstagabend in Paris.

Mit dem Gesetz wird der Wiederaufbau in den kommenden fünf Jahren ermöglicht. Der Text sieht Ausnahmeregelungen von Umwelt- und Denkmalschutzvorgaben für die Renovierung vor. Zudem regelt er, welche Behörde den Wiederaufbau koordiniert und welche Steuerermäßigungen für Spenden gelten.

"Erfinderischer Wiederaufbau"

Die Regierung will für den Wiederaufbau von Notre-Dame einen internationalen Architektenwettbewerb starten. Staatspräsident Emmanuel Macron wünschte sich bereits einen "erfinderischen" Wiederaufbau, so wie es der Notre-Dame Architekt Eugene Viollet-le-Duc (1814-1879) in seiner Zeit gemacht hätte: "Eine Verbindung von Tradition und Moderne, mit respektvollem Wagemut", so Macron.

Am 15. April war ein Feuer im Dach des Chores der gotischen Kathedrale entdeckt worden. Rasch griffen die Flammen auf den gesamten Dachstuhl aus jahrhundertealten Holzbalken über. Über 400 Feuerwehrleute brachten den Brand nach Stunden unter Kontrolle. Sie verhinderten, dass die Flammen auch auf die beiden Westtürme übergriffen und das Gotteshaus einstürzte. Macron hatte angekündigt, die Kirche in fünf Jahren wieder aufbauen zu wollen. 

Die vorläufige Untersuchung des verheerenden Feuers in der Pariser Kathedrale hatte Brandstiftung als Grund ausgeschlossen. Die Ermittler hätten keinerlei Hinweise auf einen "kriminellen Ursprung" des Feuers finden können, teilte der Staatsanwalt von Paris Ende Juni mit. Stattdessen könnten ein Kurzschluss oder eine weggeworfene Zigarette die mögliche Ursache für den Großbrand gewesen sein. (tmg/KNA)