Gemeinsame Aktion der Kirche in Österreich und Südtirol

3.000 Kirchen läuten Glocken gegen den Hunger in der Welt

Veröffentlicht am 24.07.2019 um 11:31 Uhr – Lesedauer:

Wien ‐ Starkes Zeichen der katholischen Kirche in Österreich und Südtirol: Aus Protest gegen den weltweiten Hunger läuten dort an diesem Freitag 3.000 Kirchen ihre Glocken. Doch bei dieser symbolischen Aktion soll es nicht bleiben.

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Aus Protest gegen den Hunger in der Welt werden an diesem Freitag in ganz Österreich und der italienischen Provinz Südtirol in rund 3.000 Kirchen die Glocken läuten. Die Aktion, die zur Sterbestunde Jesu um 15 Uhr beginnen und fünf Minuten dauern soll, solle "ein Weckruf für uns alle" sein, teilten der Feldkircher Bischof Benno Elbs und der österreichische Caritas-Präsident Michael Landau mit. Es sei kein Naturgesetz, dass weltweit etwa 150 Millionen Kinder unter fünf Jahren unter chronischer Unterernährung leiden müssten. "Wir wollen und wir dürfen uns damit nicht abfinden", so Elbs und Landau.

Die Aktion mit dem Titel "Glocken gegen Hunger", die auf einen Beschluss der Österreichischen Bischofskonferenz zurückgeht, findet bereits zum dritten Mal statt. Erstmals sind diesmal auch die Kirchen in Südtirol beteiligt. Mit dem Glockengeläut sollten auf das Leid der Betroffenen aufmerksam gemacht und zum Engagement gegen Hunger motiviert werden.

Der Hunger kann bekämpft werden – "wir müssen es nur tun"

Elbs und Landau betonten, dass der Hunger in der Welt schon heute nachhaltig bekämpft werden könnte – "wir müssen es nur tun". Zugleich verwiesen die beiden Geistlichen darauf, dass neben Konflikten vor allem die Klimakrise eine Hauptursache von Hunger und Unterernährung sei, die ein gemeinsames Vorgehen erfordere. "Hier kommt es auf jede und jeden Einzelnen an, aber auch auf das offizielle Österreich und ein starkes, solidarisches Europa", betonten die beiden Kirchenvertreter. Mit nationalstaatlichem Egoismus komme man nicht weiter.

Laut offiziellen Schätzungen haben weltweit rund 820 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Einem aktuellen Bericht der UN-Welternährungsorganisation zufolge ist diese Zahl zuletzt sogar wieder angestiegen. Die österreichische Caritas hat sich zum Ziel gesetzt, 40.000 Familien in 15 besonders vom Hunger betroffenen Ländern Afrikas und Asiens dabei zu unterstützen, ihre Ernährung langfristig zu sichern. Dafür bittet die Hilfsorganisation um Spenden. (stz)