Bayerns Katholiken machen sich für Bistumszeitungen stark

Katholikenkomitee fordert von Diözesen "mehr Mut zu Printprodukten"

Veröffentlicht am 26.07.2019 um 11:15 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Kirchenzeitungen haben mit sinkenden Auflagen zu kämpfen. Erst kürzlich besiegelten drei Diözesen das Ende ihrer jeweiligen Blätter. Kein gutes Signal, finden die bayerischen Katholiken – und mahnen neue Impulse an.

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Das oberste katholische Laiengremium in Bayern hat sich für den Erhalt gedruckter Bistumszeitungen in Deutschland stark gemacht. Die geplante Einstellung der Blätter in Fulda, Mainz und Limburg sei ein "trauriges und fatales Signal zur falschen Zeit", erklärte das Landeskomitee der Katholiken in Bayern am Donnerstag in München. "In Zeiten, in denen religiöses Wissen nicht mehr selbstverständlich über das Elternhaus weitergegeben oder im Schulunterricht erworben wird, schließen Kirchenzeitungen eine Lücke, die von Jahr zu Jahr größer wird", heißt es in der Stellungnahme.

Zudem erreichten Bistumszeitungen Zielgruppen, deren Interessen von säkularen Medien kaum bedient würden. In ihrer Themenvielfalt seien sie der "haptische Ausdruck der Zusammengehörigkeit und des Zusammenhalts in einem Bistum". Kostenlose Mitgliederzeitschriften, wie sie einige Bistümer inzwischen anbieten, können nach Meinung der Laienvertreter Kirchenzeitungen nicht adäquat und dauerhaft ersetzen. Sinnvoll seien aber Kooperationen einzelner Bistümer beispielsweise für einen Mantelteil mit überregionalen Informationen.

Breitgefächertes Medienangebot

Man wünsche sich von den Verantwortlichen in den Bistümern "mehr Mut zu Printprodukten, die journalistisch eigenständig verantwortet und in eine umfassende Medienstrategie eingebettet sind". Um ein breit gefächertes kirchliches Medienangebot aufrechterhalten zu können, "darf nicht die reine Wirtschaftlichkeit einzelner Produkte im Vordergrund stehen". Dass sich Wege finden ließen, diözesane Printprodukte zu stärken, anstatt sie einzustellen, habe jüngst das Bistum Passau mit der angekündigten Fusion des Bistumsblattes mit dem ebenfalls wöchentlich erscheinenden Altöttinger "Liebfrauenboten" gezeigt.

Gleichzeitig lässt sich laut Landeskomitee der Auflagenschwund der vergangenen Jahre "nicht wegdiskutieren". Ende 2016 kamen demnach die bundesweit 22 Titel auf eine Gesamtauflage von 448.300 Exemplaren, im Jahr 2000 waren es noch 970.000.

Im Mai hatten die Bistümer Fulda, Limburg und Mainz beschlossen, ihre Bistumszeitungen nur noch bis Ende des Jahres 2023 herauszugeben. Hauptgrund für diese Entscheidung war der kontinuierliche Rückgang der Auflage. Betroffen sind die drei Zeitungen "Bonifatiusbote" (Fulda), "Der Sonntag" (Limburg) und "Glaube und Leben" (Mainz). Die Blätter mit einer Gesamtauflage von 21.000 Exemplaren werden von der gemeinsamen Gesellschaft für kirchliche Publizistik herausgegebenen. Das Bistum Essen hatte bereits 2013 das "RuhrWort" eingestellt und durch die kostenlose Zeitschrift "Bene" ersetzt. Auch das Erzbistum Köln verschickt neben der kostenpflichtigen Kirchenzeitung zwei Mal im Jahr gratis ein Magazin an alle katholischen Haushalte. (cph/KNA)