Patrone für die Arbeit

Mit diesen Heiligen überstehen Sie den Arbeitstag

Veröffentlicht am 01.05.2022 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Der Erste Mai wird als Tag der Arbeit, Tag der Arbeiterbewegung oder auch als Maifeiertag bezeichnet. Doch auch an diesem Tag verrichten Menschen ihren Dienst. Für alle Arbeiter, die Motivation gebrauchen können, hat katholisch.de eine Liste an passenden Schutzpatronen parat.

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Christophorus

Vor dem Arbeitsbeginn ist es wichtig, schnell und sicher zur Arbeitsstelle zu gelangen. Mit dem heiligen Christophorus gelingt die sichere Anfahrt, schließlich ist er der Patron des Verkehrs. Früher war es üblich, sein Bildnis auf Armaturenbrettern oder eine Medaille am Rückspiegel im Auto anzubringen. Die Geschichte, wie Christophorus zum Schutzpatron der Reisenden wurde, ist vielen bekannt. Er soll im 2. Jahrhundert in Kanaan geboren worden und so groß wie drei ausgewachsene Männer gewesen sein. Er nutze seine Kraft, um Menschen durch einen reißenden Fluss auf die andere Seite zu tragen. Eines Tages bat ein kleiner Junge ihn um Hilfe. Christophorus setzte das Kind auf seine Schulter und stieg ins Wasser. Aber mit jedem Schritt stiegen die Wellen höher und das Gewicht des kleinen Jungen nahm zu. Christophorus fürchtete, das Gleichgewicht zu verlieren, doch er gelangte an die andere Uferseite. Da sagte das Kind "Du hast mehr getragen als die Welt, du hast den Schöpfer der Welt getragen" und offenbarte sich ihm als Christus. Fast immer wird Christophorus als Riese mit dem Christuskind auf der Schulter und einem Hirtenstab dargestellt. Sein katholischer Gedenktag ist in Deutschland der 24. Juli.

Medaillions mit dem Abbild des Heiligen Christopherus
Bild: ©KNA

In vielen Autos gehören Schutzheilige und Engel zum Inventar. Besonders beliebt sind Medaillions mit dem Abbild des Heiligen Christophorus.

Georg

Auf der Arbeit angekommen, überschlagen sich die Ereignisse: Der Chef bombardiert einen mit Aufgaben und es will so gar nichts funktionieren. Und langsam macht sich ein stechender Schmerz in der Kopfgegend breit. Gott sei Dank hilft der heilige Georg, der Patron gegen Krankheiten wie Kopfschmerzen. Bekannt ist, dass er um 280 in Kappadokien in der heutigen Türkei geboren wurde, in jungen Jahren das Waffenhandwerk lernte und Offizier im Dienst des römischen Kaisers Diokletian war, der besonders Georgs Tapferkeit und Klugheit schätzte. Rund um Georg hat sich seit dem Mittelalter in ganz Europa eine vielfältige Verehrung entwickelt. So zählt der Heilige, von dem an vielen Orten Europas Reliquien verehrt werden, zu den vierzehn Nothelfern. Der Legende nach soll er einen gefährlichen Drachen mit einer Lanze bezwungen haben. Das Bild des Heiligen als Ritter auf einem Pferd, der den zunächst übermächtig erscheinenden Drachen bekämpft, ist die bekannteste Darstellung des heiligen Georg. Katholischer Gedenktag ist in Deutschland der 23. April.

Eine Statue des Heiligen Georg
Bild: ©Regionalregierung von Navarra

Eine Statue des heiligen Georg aus dem nordspanischen Ort Estella in frisch restauriertem Zustand.

Joseph von Nazaret

Auf manche Kollegen ist immer Verlass: Sie helfen und unterstützen in schwierigen Situationen, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen. So einer ist auch der bekannteste Patron der Arbeiter: der heilige Josef. Er ist der stille Anpacker im Hintergrund, der dafür sorgt, dass alles läuft. Die Evangelien lehren, dass Josef, der Ehemann Marias und Pflegevater von Jesus Christus, ein Zimmermann war. Über das Leben Josefs verrät die Bibel wenig. In dem Jahr, in dem Jesus seinen zwölften Geburtstag feiert, pilgert Josef mit seiner Familie zum Osterfest nach Jerusalem. Danach taucht die Figur des Josef nicht mehr auf. 1955 verstärkte Papst Pius XII. Josefs Ansehen, indem er am 1. Mai einen neuen Gedenktag für "Josef den Arbeiter" einführte. Damit soll der Heilige geehrt, aber auch die Würde der menschlichen Arbeit bewusst gemacht werden. Viele religiöse Abbildungen stellen Josef mit Jesus auf dem Arm, mit Stab oder Lilie dar. Katholische Gedenktage sind der 19. März und 1. Mai.

Gemälde mit Josef am Schreinertisch, Maria und Jesus gucken zu
Bild: ©KNA

Maria mit Jesus als Kind und Heiliger Josef von Nazareth am Schreinertisch in seiner Werkstatt auf dem Fresko "Die Heilige Familie im Haus von Nazareth" von Modesto Faustini in der Spanischen Kapelle in der Basilika des Heiligen Hauses (Santa Casa) in Loreto am 14. September 1999.

Johannes Nepomuk

Er schwieg bis zum bitteren Ende und ist damit der Patron der Diskretion und Verschwiegenheit: Johannes Nepomuk wurde um 1345 in Pomuk, südlich von Pilsen, geboren. Im Jahr 1380 wurde er zum Priester geweiht und im Anschluss zum Generalvikar des Prager Erzbischofs Johannes von Jentzenstein ernannt. Die Überlieferung berichtet, dass Johannes Nepomuk den Zorn König Wenzels IV. auf sich zog. Dieser ließ den Generalvikar festnehmen, foltern und von der Moldaubrücke ins Wasser stürzen. Johannes Nepomuk ertrank. Der Legende nach spielte die Beichte der Königin dabei eine Rolle. Wenzel mutmaßte einen Ehebruch und verlangte von Johannes Nepomuk die Verletzung des Beichtgeheimnisses. Als dieser sich weigerte, war dies sein Todesurteil. Historisch belegt ist eine andere Version: König Wenzel wollte sich die Besitztümer des reichen böhmischen Klosters Kladrau zu eigen machen und die Wahl eines Abtes verhindern. Im Auftrag des Erzbischofs reiste Johannes Nepomuk nach Kladrau, um die Wahl des Abtes durchzuführen. Johannes Nepomuk vereitelte die Pläne des Königs – und zahlte dafür mit dem Leben. Eine Vielzahl von Darstellungen zeigt Johannes Nepomuk als Priester mit Stola, dem Birett auf dem Kopf, einer Palme, einem Buch und Kreuz in der Hand sowie fünf Sternen. Als Symbol für seine Verschwiegenheit legt er einen Finger an den Mund. Katholischer Gedenktag ist der 16. Mai.

Heiliger Johannes Nepomuk.
Bild: ©neurobite/Fotolia.com

Heiliger Johannes Nepomuk.

Lucia

Immer mehr Menschen sitzen bei der Arbeit täglich für längere Zeit am Computer. Das ist eine große Anstrengung für die Augen. Auch für dieses Anliegen gibt es eine "Zuständige": die heilige Lucia. Es ranken sich einige gruselige Geschichten darum, wie sie die Patronin der Augenleiden wurde. Einst soll ein Henker ihr die Augen herausgerissen haben, oder sie selbst soll einem Verehrer, der ihr ein Kompliment gemacht hat, diese geschenkt haben. Eine weniger verschreckende Variante ist die Bedeutung ihres Namens Lucia, der vom lateinischen Wort "lux" (Licht) abstammt. Lucia soll 286 nach Christus in Syrakus (heute Siracusa) geboren sein. Nachdem der Vater gestorben und die Mutter schwer krank geworden war, reiste Lucia mit der Mutter zum Grab der heiligen Agatha. Die beiden Frauen übernachteten am Grab. In der Nacht erschien die heilige Agatha Lucia im Traum. Agatha versicherte Lucia, dass die Mutter wieder gesund werden sollte und so geschah es. Daraufhin versprach Lucia ihr Leben Jesus zu widmen und löste die Verlobung mit ihrem heidnischen Verlobten. Sie schenkte ihre Aussteuer den Armen. Doch die gelöste Verlobung besiegelte ihr Todesurteil, denn der ehemalige Verlobte intervenierte gegen Lucia und sie musste sterben. Die Heilige wird oft in einem langen Gewand mit Lampe, Kerze, einem Buch oder Dolch abgebildet. Katholischer Gedenktag ist der 13. Dezember.

Statue der heilige Lucia mit einem Palmzweig.
Bild: ©KNA

Die heilige Lucia erlitt wahrscheinlich am 13. Dezember 304 in der Verfolgung des Diokletian das Martyrium.

Margaret Clitherow

Geschäftsfrauen und -männer können sich an diese beiden Heiligen wenden: Margaret Clitherow und Homobonus von Cremona fielen durch ein frommes, aber auch geschäftstüchtiges Leben auf. Margaret wuchs in einer hart arbeitenden englischen Geschäftsfamilie auf und verhalf auch später ihrem Ehemann zu mehr Wohlstand. Mit 18 Jahren heiratete sie einen reichen katholischen Metzger, der aufgrund der Katholikenverfolgung zu den Anglikanern konvertierte. Margaret trat allerdings zum Katholizismus über und versteckte einen katholischen Priester in ihrem Haus, der dort Messfeiern hielt. Als der Priester bei einer Hausdurchsuchung entdeckt wurde, nahm man Margaret gefangen. Sie verweigerte, aus Rücksicht zu ihrer Familie, die Aussage und wurde zum Tode verurteilt. Auf Bildnissen wird sie meist mit einer Haube auf dem Kopf und einer Bibel in der Hand dargestellt. Katholischer Gedenktag ist der 25. März.

Margaret Clitherow, 7.	Homobonus von Cremona
Bild: ©Gemeinfrei; Bildmontage katholisch.de

Margaret Clitherow war eine englische Märtyrin. Sie wird auch „Perle von York“ genannt. Homobonus ist der Schutzpatron von Cremona sowie der Schneider. Beide sind Patrone der Geschäftsfrauen und- männer.

Homobonus von Cremona

Homobonus erbte die Schneiderei seines Vaters. Er war ein frommer Kaufmann, verheiratet und Vater vieler Kinder. Schon früh erkannte er Marktentwicklungen und verlagerte seinen Geschäftsschwerpunkt von der Schneiderei auf gewinnbringendere Tätigkeiten. Trotzdem erwies er sich Bedürftigen gegenüber als sehr großzügig und half selbstlos Armen und Kranken. Er gab seine Arbeit auf, lebte in keuscher Ehe und verwendete seinen Reichtum für die Pflege Armer und Kranker. Legenden nach gab er den Armen sein letztes Brot, um dann mittags in seinem Korb sogar ein besseres zu finden. Homobonus starb während einer Frühmesse. Während der Priester das Gloria anstimmte, streckte Homobonus seine Arme aus, legte sie übers Kreuz und warf sich auf den Boden, von dem er sich nicht mehr erhob. Erst beim Evangelium merkten die anderen Gläubigen, dass er nicht mehr lebte. Homobonus wird auf Bildern mit einem Beutel voll Geld dargestellt, aus dem er einem armen Mann Münzen gibt. Katholischer Gedenktag ist der 13. November.

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Video: © katholisch.de

Halsschmerzen, Husten und eine schniefende Nase. Winter ist die klassische Erkältungszeit. Aber was tun, wenn es mich so richtig erwischt hat und auf der Arbeit ein wichtiges Projekt wartet? Diesen Fragen widmet sich die neue Folge der Serie "Ethik2go".

Eustachius

Jeden Tag werden im Beruf Entscheidungen getroffen. Manche sind einfach zu fällen, andere bereiten uns Bauchschmerzen und bedürfen einer längeren Überlegung. Eustachius musste einige Entscheidungen treffen, die sein Leben maßgeblich beeinflussten. Nachdem der angesehene General sich im ersten Jahrhundert zum Christentum bekannt hatte, suchte ihn ein Unglück nach dem anderen heim. Er verlor seine Arbeit, sein Hab und Gut und auf der Flucht nach Ägypten warf ihn der Fährmann mit seinen beiden Söhnen über Bord, damit er Eustachius Frau als Lohn behalten konnte. Die drei überlebten und erreichten das Land. Sie kamen an einen Fluss, doch der Vater konnte nicht beide Kinder gleichzeitig auf das andere Flussufer bringen. So brachte er erst einen Sohn hinüber. Als Eustachius auf dem Rückweg zum zweiten Sohn in der Mitte des Flusses stand, entführte ein Wolf einen seiner Söhne, ein Löwe den anderen. Beide Tiere verschwanden in entgegengesetzte Richtungen, der Vater konnte sich nicht entscheiden, welchem Tier er folgen sollte. Jahrzehnte später fand die ganze Familie wieder zusammen. Eustachius ist oft in Jägerkleidern dargestellt. Sein Gedenktag ist der 20. September.

Sankt Eustachius kniet vor einem Hirsch mit einem Kreuz im Geweih in einem Buntglasfenster von 1863 in der Kathedrale Notre Dame in Paris am 4. Mai 2011.
Bild: ©P.Razzo/CIRIC/KNA

Sankt Eustachius kniet vor einem Hirsch mit einem Kreuz im Geweih in einem Buntglasfenster von 1863 in der Kathedrale Notre Dame in Paris am 4. Mai 2011.

Pankratius

Neue Vorhaben und eine gute Zukunft: Dafür steht der heilige Pankratius. Er soll um das Jahr 290 nach Christus in Phrygien (heutige Türkei) geboren worden sein. Obwohl er der Patron der guten Zukunft ist, hatte er nur ein kurzes Leben. Seine Eltern starben früh, mit seinem Onkel reiste der Junge 303 nach Rom. Mit seinem vererbten Vermögen half er den Christen vor Ort. Mit 14 Jahren ließ ihn Kaiser Diokletians verhaften und öffentlich vor den Toren der Via Aurelia enthaupten, da Pankratius seinem Glauben nicht abschwor. Seinen Körper warfen sie den Hunden zum Fraß vor. In Darstellungen wird er als junger Mann mit Kreuz und Schwert in der Hand gezeigt. Katholischer Gedenktag 12. Mai.

Pankratius
Bild: ©KNA

Skulptur des heiligen Pankratius in der Kirche Sankt Pankratius in Königswinte. Der Heilige hält ein Kreuz in der Hand. Die Benediktinerpropstei erwarb um 1700 die farbig gefasste barocke Pankratiusfigur.

Notburga von Rattenberg

Nach getaner Arbeit endlich in den Feierabend gehen? Unterstützung gibt es von der Patronin der Arbeitsruhe und des Feierabends Notburga. Die Bauerntochter lebte im 13. Jahrhundert als Dienstmagd in Tirol. Notburga arbeitet bei einem Bauern, der ihr erlaubte am Samstag sowie an den Vorabenden von Feiertagen die Arbeit früher zu beenden, damit sie die Abendgottesdienste besuchen konnte. Eines Tages, als das Wetter umzuschlagen drohte, verlangte ihr Dienstherr von ihr, dass sie länger arbeiten solle als gewöhnlich. Notburga, die auf dem Feld war, legte die Arbeit wie gewohnt beim Vesperläuten nieder, warf ihre Sichel in die Luft und rief "Feierabend!" Die Sichel aber blieb in der Luft stehen, weil sie – so sagen es die Überlieferungen – an einem Sonnenstrahl hängen blieb. Unter anderem wegen dieses Wunders wurde sie heiliggesprochen und zur Schutzpatronin des Feierabends erklärt. Notburga wird oft als einfache Magd dargestellt und trägt auf Abbildungen einen Krug und Brot in ihrer Schürze. Katholischer Gedenktag ist der 14. September.

Statue von Notburga von Rattenberg
Bild: ©KNA

Die Heilige Notburga ist nicht nur Patronin der Feldarbeit, sondern auch des Feierabends.

Von Stefanie Heinrichs

Dieser Text ist erstmals am 18.07.2017 erschienen und wurde 2022 aktualisiert.