Bekommt die Amazonas-Synode einen Schutzpatron?
Der italienische Missionar Ezechiele Ramin (1953–1985) soll der Schutzpatron der Amazonassynode werden. Das fordern laut Bericht des italienischen Pressediensts SIR (Dienstag) etwa 200 brasilianische Bischöfe in einem Brief an Papst Franziskus. Ramin sei "im Lichte seines Zeugnisses und seiner Liebe zur Mission eine wichtige Figur für die Synode und für uns", sagte Zenildo Luiz Pereira da Silva, Bischof der Territorialprälatur im Bundesstaat Amazonas. Gleichzeitig wollen die Bischöfe mit ihrem Schreiben seine Seligsprechung unterstützen.
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Ramin habe sein Leben für die indigenen Völker und landlosen Bauern hingegeben, heißt es in dem Brief. Zudem sei sein Zeugnis im Kontext zunehmender Gewalt und Diskriminierung gegenüber dieser Bevölkerungsgruppe wieder höchst aktuell. Die Bischöfe weisen ebenfalls darauf hin, dass die lokale Bevölkerung die Erinnerung an Ramin immer noch lebendig halte. Oft werde er als Fürsprecher und Beschützer der ärmsten und am meisten verfolgten Menschen angerufen.
Ezechiele Ramin stammt aus Padua und trat 1972 in den Orden der Comboni-Missionare ein. 1980 wurde er zum Priester geweiht. 1984 schickte ihn die Gemeinschaft in den Bundesstaat Rondonia im Nordwesten Brasiliens. Dort setzte er sich für die indigene Bevölkerung sowie die landlosen Bauern ein. Das brachte ihm den Zorn der Großgrundbesitzer ein. Am 24. Juli 1985 geriet Ramin in einen Hinterhalt und wurde erschossen. Einige Tage nach dem Ereignis erklärte ihn Papst Johannes Paul II. zum "Märtyrer der Nächstenliebe". Im April 2016 wurde in der Diözese Padua das Seligsprechungsverfahren eröffnet. Die Akten sind inzwischen im Vatikan. (mal)