Ipolt: Kritik am Zölibat "nicht einfach zu verkraften"
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hat dazu aufgerufen, "gut und einladend über den Zölibat und über eine lebenslange Ehe" zu sprechen. "Damit dienen wir den Priestern und denen, die sich auf diesen Beruf vorbereiten, wie auch den Eheleuten gleichermaßen", schreibt Ipolt in einem am Mittwoch im Internetportal spurensuche.info veröffentlichten Gastbeitrag.
Es sei "nicht einfach zu verkraften und stimmt zumindest nachdenklich, wenn wir Priester derzeit häufig von unseren Schwestern und Brüdern – also von Menschen innerhalb der Kirche – zu hören bekommen, dass unsere zölibatäre Lebensform doch eigentlich nicht mehr zeitgemäß sei", so der Bischof. Dies "demotiviert vor allem junge Priester und erst recht Kandidaten, die sich auf diesen Dienst vorbereiten". Der Zölibat sei "die Lebensform Jesu. Das ist für mich der tiefste Grund, warum derjenige, der inmitten der Gemeinde in persona Christi handeln darf, auch so leben soll wie er", betont der Bischof.
Ipolt hatte bereits in der vergangenen Woche in einem Interview erklärt, dass der Zölibat nur aus dem Glauben heraus zu verstehen sei. Der Priester übernehme diese Lebensform Jesu, um seinem Glauben und seiner Verkündigung Gewicht zu verleihen. Dies bleibe im echten Sinn des Wortes "an-stößig" und zugleich interessant. Der Bischof stellte in dem Interview die Vermutung auf, dass es für junge Menschen heute eher schwierig sei, eine lebenslange Bindung einzugehen und einen Beruf für immer auszuüben. Für den Priesterberuf sei dies "ohne Zweifel eine Herausforderung". (stz/KNA)