Berliner Erzbischof zur Weihe und dem Einfluss von Frauen in der Kirche

Koch: Bin bereit, auch theologisch neue Schritte zu gehen

Veröffentlicht am 16.08.2019 um 13:21 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Wenn der Mann für Christus und die Frau für die Kirche steht: Ist dann eine Frauenweihe theologisch möglich? Berlins Erzbischof Heiner Koch sieht dafür aktuell keine wesentlichen Argumente. Zur Diskussion ist er dennoch bereit.

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Der Berliner Erzbischof Heiner Koch findet das Anliegen katholischer Frauen nach mehr Einfluss in der Kirche nach eigenem Bekunden berechtigt. Es könne nicht so weitergehen, dass Frauen sagten, "wir haben nichts zu sagen, wir werden nicht gehört", so Koch am Donnerstagabend in der rbb-Sendung "Talk in Berlin". Zugleich betonte er, bislang habe ihm niemand ein wesentliches Argument nennen können, dass es theologisch möglich sei, auch Frauen zu Priesterinnen zu weihen, ohne die Sakramentalität des Mann- und Frau-Seins im Hinblick auf Christus und die Kirche aufzugeben. Er sei aber bereit, darüber zu diskutieren und gegebenenfalls auch neue Schritte zu gehen.

Mit Blick auf den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche sagte Koch, er spreche "mit allen Opfern, die missbraucht worden sind und die mit mir sprechen wollen". Das seien "bewegende Gespräche, sehr bewegende Gespräche". Die Kirche müsse weiter daran arbeiten, zu untersuchen, wie es dazu kommen konnte. Der Erzbischof unterstrich, dass niemand den Opfern befehlen könne, ihren Tätern zu verzeihen.

Diskussionsbereitschaft in der Frage nach mehr Einfluss von Frauen hatte in dieser Woche auch der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf signalisiert. Bei einem Treffen mit Mitgliedern der Protestbewegung Maria 2.0 habe Kohlgraf deutlich gemacht, dass ihm an einer Fortsetzung des Dialoges gelegen sei, teilte das Bistum mit. Der Bischof habe seine Einladung an die Mitglieder von Maria 2.0 bekräftigt, sowohl den "synodalen Weg" der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als auch den "Pastoralen Weg" im Bistum zu begleiten und sich dabei zu Wort zu melden, hieß es. (tmg/KNA)